Sozialer Angriff und Widerstand - eine Zwischenbilanz
Das Buch enthält eine Auswertung der bis Ende 2005 durchgeführten bundesweiten Befragung von Arbeitslosen zu ihrer Situation in den Arbeitsagenturen und bei externen Trägern von Zwangsmaßnahmen. Ergänzend werden konkrete Tipps und Tricks für Arbeitslose vorgestellt, die von den beteiligten Beratungsinitiativen zusammengestellt wurden.
In einem Beitrag zur Praxis des Profiling und zur Einführung der so genannten Ein-Euro-Jobs wird der disziplinierende und entrechtende Charakter dieser Zwangsmaßnahmen untersucht. Den historischen Wurzeln und der Entwicklung dieser Konzepte widmet sich ein Artikel über die Geschichte der Zwangsdienste. Darüber hinaus werden die spezifischen Konsequenzen der Eingriffe für Flüchtlinge und MigrantInnen analysiert. Vergleichend richten zwei der Autoren ihren Blick auf die Entwicklung des Sozialraubs und die damit verbundenen Konflikte in England und Frankreich.
Eine besondere Bedeutung misst das Buch den Prozessen der Selbstorganisierung innerhalb der Sozialproteste zu, die sich unabhängig von gewerkschaftlichen Positionierungen entwickeln, ohne dabei basisgewerkschaftliche Initiativen aus den Augen zu verlieren. Es enthält eine Chronik, die den Widerstand gegen den sozialen Angriff seit Verabschiedung der Hartz-Gesetze im Herbst 2002 dokumentiert. Zum Abschluss wagt der Sammelband eine Diskussion über neue Formen und Visionen des Sozialen jenseits von Arbeit und Staat.
Alle Autorinnen und Autoren sind aktiv am Widerstand gegen das beschleunigte Verarmungs- und Verunsicherungsprogramm beteiligt.
Buch, 188 Seiten
Autor*innen: Owen Jones
Autor*innen: Wolfgang Braunschädel; Johannes Materna (Hg.)