Der 11-jährige Friedrich, aus ärmsten Verhältnissen stammend, begegnet Gross erstmals 1940 auf dem Spiegelgrund, einer Abteilung des Psychiatrischen Krankenhauses der Stadt Wien, wo zwischen 1940 und 1945 vorgeblich oder tatsächlich geistig bzw. körperlich behinderte Kinder zu experimentellen Zwecken gehalten und schließlich viele von ihnen von Ärzten und Schwestern ermordet werden. In den Nachkriegsjahren gerät Zawrel auf die schiefe Bahn, Gross steigt nach einem milden Gerichtsverfahren zu höchsten Weihen auf. Die SPÖ schützt den Gutachter, als Zawrel 1975 seinen Fall publik macht. Er schreibt SPÖ-Justizminister Christian Broda, der reagiert nicht. Stattdessen taucht ein anderer psychiatrischer Gutachter auf. So wird Zawrel ein weiteres Mal Opfer regressiver Maßnahmen. Nach seiner Haftentlassung 1981 gelingt es ihm wieder Fuß zu fassen. Eine Rente als Opfer des NS-Regimes wird ihm erst 1999 zuerkannt. Doch selbst in diesem Moment der späten Wiedergutmachung holt ihn das bestialische Werk des Dr. Heinrich Gross wieder ein.
Buch, 214 Seiten (Hardcover)