Schwule Macht... oder die Emanzipation von der Emanzipation
Die deutsche Schwulenbewegung befindet sich heute nicht mehr am links-alternativen Rand der Gesellschaft, sondern agiert voller Stolz in deren Mitte. Verbrämt durch Schlagworte wie "schwule Lobbypolitik", dient sie sich in immer stärkerem Maße konservativen Kräften an, während ihre Abgrenzung nach links schärfer wird. Assoziiert in hierarchischen, oft frauenfeindlichen Männervereinen, vollzieht das homophile Bürgertum dabei die allgemeine gesellschaftliche Rechtsdrift in nahezu all ihren Facetten nach und ist selbst gegen eine Öffnung hin zu rechts außen operierenden Figuren sowie deren Gedankenwelten nicht mehr grundsätzlich immun. Der Autor untersucht den neuen Konformismus der Schwulenbewegung am Beispiel ihrer derzeit wichtigsten Politikfelder - vom Umkippen der Lebensformen- in eine reine Ehe-Politik bis hin zum Drang Schwuler in Bundeswehr-Führungspositionen.
Buchbesprechung: Schwules Gejammer
Buch, 224 Seiten