Journalist in der Résistance. Band 2
Zwischen März 1944 und Juni 1947 war Albert Camus zunächst Untergrundautor, dann Chefredakteur und Leitartikler bei der Zeitung Combat. Seine Texte sind einerseits an die historischen Ereignisse ihrer bewegten Entstehungszeit mit ihren Hoffnungen und Enttäuschungen geknüpft und spiegeln diese mit einer beeindruckenden Unmittelbarkeit wider. Gleichwohl aber haben sie viel von ihrer Aussagekraft und Aktualität bewahrt. Sie sind so klarsichtige wie leidenschaftliche Zeugnisse eines Journalisten, der sich der Verantwortung für seine Epoche bewusst war, in der es zum Ende der Résistance darum ging, das Alltagsleben neu zu organisieren und die Zukunft Frankreichs und Europas zu skizzieren.
Camus sprach zahlreiche Themen an, etwa die Innenpolitik mit ihrer
schwierigen Ingangsetzung der Demokratie. Aber auch die Außenpolitik, der Traum
vom Aufbau internationaler Institutionen zur Sicherung des Weltfriedens spielten
eine große Rolle. Er verhandelte viele weitere Fragen, u.a. die Rolle der aus
der Résistance entstandenen Presse, Spanien, die Kolonialpolitik, dabei vor
allem die Algerien-Frage. Wie eine theoretische Quintessenz dieser Zeit wirkt
die Artikelserie »Weder Opfer noch Henker« aus dem Jahr 1946.
Camus’
Gedanken, seine Wachsamkeit und die Weigerung, komplexe Probleme mit einfachen
Antworten zu befrieden, können auch unser heutiges Nachdenken über politische
Konflikte und verantwortungsvolles Handeln erhellen.
Band II enthält jene der Jahre 1945 bis 1947 sowie einzelne Veröffentlichungen Camus’ aus den Jahren 1948 und 1949.
Buch, 264 Seiten
25,60 EUR
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Art.-Nr.: 5093