Rassismus und Sexismus sind als Herrschaftsverhältnisse und Formen der Diskriminierung ebenso allgegenwärtig wie (formal) geächtet. Wie aber verhält es sich mit der kaum thematisierten Macht, der junge Menschen unterworfen sind? Kinder und Jugendliche erleben Adultismus auf vielfältige Weise: als Geringschätzung, Missachtung, Entwürdigung, Entwertung, Unterstellung, Stigmatisierung, Vereinnahmung, Überwältigung, Fremdbestimmung, Unterwerfung, Benachteiligung oder Bestrafung. Bei manchen führt Adultismus zu Unsicherheit und Selbstentwertung, bei anderen zu Frustration und Widerstand. Wiederum andere resignieren, verstummen oder geben den erlebten Schmerz an Schwächere weiter. Adultismus versteckt sich häufig sogar hinter Handlungen und Maßnahmen, die vorgeben, dem Schutz junger Menschen zu dienen. Er ist in fast allen Gesellschaften so alltäglich, dass er selten als Problem wahrgenommen wird. Auch in den Wissenschaften ist er bisher kaum untersucht worden.
Autor*innen: Manfred Liebel; Philip Meade
Autor*innen: Robin Hahnel; Erik Olin Wright
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 war für Bundeskanzlerin Merkel der Anlass, dem Druck der Anti-Atom-Bewegung nachzugeben und mit dem Atomausstieg die sogenannte Energiewende und damit eine tiefgreifende ökologische Modernisierung einzuleiten. Heute wird ein »grüner Kapitalismus« als Ausweg aus den vielfältigen Krisen propagiert. Angesichts einer labilen Weltwirtschaft, wachsender sozialer Ungleichheit auch innerhalb Europas, des fortschreitenden Klimawandels und sich zuspitzender gesellschaftlicher Konflikte könnte die Ökologisierung der Wirtschaft zum Entwicklungsmotor einer neuen gesellschaftlichen Epoche werden.
Autor*innen: Hendrik Sander
Haben Kinder Sex? Können Kinder lieben? Schon Sigmund Freud wusste: »Kurz gesagt, das Kind ist lange vor der Pubertät ein bis auf die Fortpflanzungsfähigkeit fertiges Liebeswesen.« Aber im Zuge eines neuen Sexualkonservatismus wird auch der alte Mythos von der kindlichen »Unschuld« neu belebt.
Autor*innen: Ulrike Heider
Wo kommen überhaupt die ganzen Schulden her? Und warum machen alle Staaten Schulden – obwohl sie allgemein als Übel gelten? Warum streicht man die Schulden nicht einfach, wenn schon die ganze Welt unter ihnen leidet? Dies sind einige Fragen, die dieses Buch beantworten will. Die Autoren zeigen, welchem Zweck Staatsschulden dienen, wann sie zu einem Problem werden – und für wen. Denn am Ende sind Schuldenfragen immer Verteilungsfragen: Einige müssen zahlen, andere dürfen verdienen.
Autor*innen: Stephan Kaufmann; Ingo Stützle
Thomas Pikettys »Das Kapital im 21. Jahrhundert« – Einführung, Debatte, Kritik. In kompakter, verständlicher Form referiert der Band Kapitalismus: Die ersten 200 Jahre Inhalt und Argumente des monumentalen Werks und erörtert die Kontroversen, die diese »Bibel der Umverteilungspolitiker« (Manager-Magazin) ausgelöst hat; zudem zeigen die beiden Autoren die Grenzen, Widersprüche und Irrtümer der vermeintlichen »Piketty-Revolution« (Krugman) auf.
Autor*innen: Stephan Kaufmann; Ingo Stützle
Lebendig und mitreißend erzählt Ulrike Heider 50 Jahre ihrer persönlichen Geschichte als spannungsreiche Zeitgeschichte. Wir erleben hautnah, wie befreiend der politische und kulturelle Aufbruch der späten 1960er und frühen 1970er Jahre für sie als junge Frau war. Heider beschreibt Höhepunkte, Kriminalisierung und Zerfallserscheinungen der antiautoritären Protestbewegung, zeichnet Milieubilder von Anarchisten, Spontis und K-Grupplern. Ob es um SDS-Versammlungen, Experimente mit der freien Liebe, die Frankfurter Universitätsbesetzung, um Straßenschlachten oder Hausbesetzungen geht, immer sind die Erinnerungen der Autorin intim und kritisch zugleich.
Autor*innen: Ulrike Heider
Es geht um Männer. Da aber auch Männer nicht als Männer zur Welt kommen, sondern dazu gemacht werden, handelt das Buch von Gender, Macht und Sex. Es geht also um die Koordinaten, in denen sich Männlichkeit – in unterschiedlichen Formen – entwickelt. Die verschiedenen Ausprägungen werden in diesem Buch mit historischen und kulturellen Beispielen und anhand sexueller Praktiken, Orientierungen und Begehrensformen sichtbar gemacht.
Autor*innen: Sebastian Schädler
Frauenquoten in Aufsichtsräten, garantierte Kitaplätze, Eltern- und Betreuungsgeld – »Gender Mainstreaming« scheint in den letzten Jahren zu einem zentralen Anliegen staatlicher Politik geworden zu sein. Dabei gerät die dunkle Seite dieser »Emanzipation« jedoch aus dem Blick: Von der neoliberalen Umverteilungs- und Verarmungspolitik sind vor allem Frauen betroffen, der Niedriglohnsektor ist vornehmlich weiblich, und schlecht bezahlte Sorge- und Pflegearbeit wird weiterhin meist von Frauen erledigt.
Autor*innen: Lilly Lent; Andrea Truman
In der heutigen Gesellschaft genießt die Monogamie als Beziehungsmodell eine wenig hinterfragte Monopolstellung. Doch schon lange hat sich das romantische Ideal »ewiger Liebe« als unrealistisch erwiesen und ist einer eher ernüchternden Praxis der »seriellen Monogamie« gewichen. Ohne die Illusion, es könne nur eine einzige wahre Liebe geben, wird der Sinn von »Treue« aber fragwürdig. Warum muss eine alte Liebe enden, wenn eine neue beginnt?
Autor*innen: Oliver Schott
Autor*innen: Philipp Mattern (Hg.)
Autor*innen: Autor_innenkollektiv (Hg.)