Autor*innen: Tom Schmieder
Natàlia Miralpeix hat Spanien nach der Niederschlagung der Studentenrevolte Anfang der 1960er-Jahre verlassen. Zuerst ging sie nach Paris, wo sie den Mai 1968 erlebte, danach nach England. Nun, zwölf Jahre später, aufgerüttelt von den Neuigkeiten, dass der Anarchist Salvador Puig Antich vom Franco-Regime hingerichtet wurde, kehrt sie zurück nach Barcelona. Veränderung liegt in der Luft: Franco ist zwar noch an der Macht, aber die junge Generation schreibt Gedichte, hört Jimi Hendrix und träumt von einer freieren Zukunft.
Autor*innen: Montserrat Roig
Anarchismus hat keinen guten Ruf, vor allem in Deutschland. Anarchisten gelten als Chaoten, die Schaufensterscheiben einwerfen und sich mit der Polizei pru¨geln. Das ist aber zumindest nicht die ganze Wahrheit. Weil Anarchismus keine Autoritäten kennt, können ihn auch alle so auslegen, wie sie möchten. Es gibt Anhänger eines libertären Kapitalismus, und es gibt Anarchisten, die keinerlei Eigentum anerkennen, es gab und gibt Anarchisten, die Regimes mit Gewalt beseitigen wollen, und es gibt libertäre Pazifisten. Es lohnt sich also, sich näher mit dem Anarchismus zu beschäftigen, ganz besonders durch einen ziemlich anarchistischen Comic.
Autor*innen: Veronique Bergen
In dem Buch “Auf dem Weg nach Magadan” beschreibt der ehemalige anarchistische Gefangene Ihar Alinevich die vom ihm erlittenen Torturen während seiner Gefangennahme im KGB-Gefängnis in Belarus (Weißrussland) im Zeitraum von 2010 bis 2011. Als Inhaftierter in einem Spezialgefängnis für politische Gefangene des Staates wurde er einem ganz persönlichen Programm physischer und psychischer Folter unterworfen.
Autor*innen: Ihaz Alinevich
Autor*innen: Rolf Cantzen; Bodo Dringenberg
1992 Alltag auf deutschen Straßen: Neonazis jagen Flüchtlinge, in Rostock-Lichtenhagen zünden sie Wohnhäuser an. Auch der Staat ist nicht zimperlich: In München werden fast 500 friedliche Demonstranten eingekesselt, verhaftet und zum Teil misshandelt, weil sie gegen das Weltwirtschaftstreffen demonstrieren. Als Alternative zum Normalzustand im wiedervereinigten Deutschland entsteht vielerorts eine autonome Hausbesetzerszene...
Autor*innen: Oliver Steinke
Autor*innen: Giovanni Rossi
Nach dem Virus ist vor dem Virus. Denn Pandemien sind gekommen, um zu bleiben. So sind auch die in diesem Buch diskutierten Entwicklungen von Relevanz über das Coronavirus hinaus. Der politische und gesellschaftliche Umgang mit dem Corona-Virus ist ein Lehrstück. Was haben Viren und Klimawandel, Angst und Herrschaft, Gesundheit und Bio-Politik miteinander zu tun?
Autor*innen: Gerald Grüneklee
Autor*innen: Fredy Perlman
Die Idee der Freiheit wirkt integral in alle Lebensbereiche, insbesondere in die Ökonomie: Ob als Grundlage moderner Wirtschafts-, Arbeits- und Organisationsformen, ob als Konsumentensouveränität, ob als Gestaltungsproblem bei der (Selbst-)Organisation, der "Traum vom freien Leben" bewegt die Menschen. Bedingungs- und grenzenlose Freiheit ist dabei höchst umstritten, wobei stets auch die Furcht vor Chaos und Gewalt, vor anarchischen Zuständen mitschwingt. Zugleich leben wir auch in liberalen Gesellschaften reglementiert, haben gesellschaftliche und staatsbürgerliche Pflichten aller Art und auch die Zwänge der globalen Wirtschaft diktieren den Alltag. Die vor diesem Hintergrund propagierten Alternativkonzepte kann nur verstehen und bewerten, wer sie im Hinblick auf ihren Entstehungskontext, ihre philosophischen Grundlagen und Vordenker einzuordnen vermag. Dieser anspruchsvollen Aufgabe widmet sich der Autor in seiner dennoch gut verständlichen Darstellung.
Autor*innen: Cyrus Achouri
Der Häftling Mikola Dziadok schrieb von 2010 bis 2015 Essays über das Innenleben der Gefängnisse und Straflager in der Republik Belarus. Damals saß er aus politischen Gründen ein - die jüngste Repressionswelle unter Diktator Lukashenko brachte ihn wieder hinter Gitter. Im November 2021 wurde der Autor erneut zu fünf Jahren Haft verurteilt. Dziadok beschreibt und analysiert den Gefängnisalltag und wesentliche Elemente des belarusischen Strafvollzugssystems - bis hin zur Selbstverletzung als äußerstem Mittel der Gefangenen, um ihr eigenes Leben, ihre Gesundheit und Würde zu schützen. Das belarusische PEN-Zentrum hatte das Buch 2018 mit dem Franzischka Aljachanowitsch Preis ausgezeichnet, als bestes Buch, das in Haft verfasst wurde. Inzwischen wurde das PEN-Zentrum vom Regime aufgelöst.
Autor*innen: Mikola Dziadok
Im September 1919 besetzen 2.500 Freischärler unter der Führung des Exzentrikers, Dichters und Kriegshelden Gabriele D’Annunzio eine kleine, kroatische Küstenstadt und errichten dort auf den Trümmern des Habsburgerreichs die Republik von Fiume. Hier führen sie ein bizarres Spektakel antagonistischer Elemente auf: Militärparaden, Fackelzüge und Kriegsverherrlichung, vereint mit einem nicht abreißenden Happening von freier Liebe, Drogen und FKK. Es ist die Geschichte der Marionettenrepublik von Fiume, die von September 1919 bis Dezember 1920 ein bizarres, aus der Zeit gefallenes Fest feiert.
Autor*innen: Kersten Knipp