Anarchismus hat keinen guten Ruf, vor allem in Deutschland. Anarchisten gelten als Chaoten, die Schaufensterscheiben einwerfen und sich mit der Polizei pru¨geln. Das ist aber zumindest nicht die ganze Wahrheit. Weil Anarchismus keine Autoritäten kennt, können ihn auch alle so auslegen, wie sie möchten. Es gibt Anhänger eines libertären Kapitalismus, und es gibt Anarchisten, die keinerlei Eigentum anerkennen, es gab und gibt Anarchisten, die Regimes mit Gewalt beseitigen wollen, und es gibt libertäre Pazifisten. Der Anarchismus hat sehr lesenswerte Theoretiker hervorgebracht, von Max Stirner u¨ber Bakunin bis zu Kropotkin, und er hat in der Geschichte immer wieder eine Rolle gespielt: in der Pariser Kommune, in der russischen Revolution, im Spanischen Bu¨rgerkrieg, im Mai 1968 und zuletzt in der Gelbwestenbewegung in Frankreich 2018 und 2019.
Es lohnt sich also, sich näher mit dem Anarchismus zu beschäftigen, ganz besonders durch einen ziemlich anarchistischen Comic.
Buch, 88 Seiten (Hardcover)
«Gewaltfreier Anarchismus ist keine Politik, bei der man einfach nur Halt macht, kurz bevor es zur Gewaltanwendung kommt. Er verlangt vielmehr eine Revolution anderer Art und anderen Stils: indem man sich jeglicher Macht widersetzt und sie untergräbt, indem man sich jeglichen Machtverhältnissen verweigert und entzieht und indem man Verantwortung für sein Handeln im Zusammenwirken mit anderen übernimmt.»
Malu wünscht sich neue Spielsachen. Henni-Papa mag keine einkaufen gehen. Aber dann haben sie diese supertolle Idee für etwas oberbuntes, immer anderes, selbst gemachtes zum Spielen… Eine fröhliche kurzweilige Geschichte über Konsumverhalten und die Freude am Selbermachen. Für Kinder und Erwachsene, zum Vorlesen oder selber lesen.
In Zeiten re?exhaften Aktionismus und stoischem Festhaltens an den andauernd gleichen Gesten nach dem Motto “hauptsache was machen”, ist die Re?exion der eigenen Rolle und des eigenen Habitus drängender den je. Das diese Debatte nicht neu ist zeigen die hier versammelten Texte aus der Zeit des Aufkommens einer aktivistischen Mentalität während der großen Anti-Globalisierungsproteste. Auch wenn nicht alle Aspekte der Diskussion frei übertragbar auf heute sind, zeigt diese Sammlung, dass wir das Rad nicht neu er?nden brauchen, sonder auch aus der Vergangenheit lernen können und müssen.
Ost-London - das East End - war bis in die jüngste Vergangenheit einer der ärmsten Stadtteile Londons. Seit Jahrhunderten war es Anlaufstelle und neue "Heimat" für eine endlose Folge von Immigranten: Von den Hugenotten über die Deutschen und dann den osteuropäischen Juden bis zu den Pakistanis und Bangla Deshis heute. Hier gelangte vor dem Ersten Weltkrieg der aus Mainz stammende Rudolf Rocker als "anarchistischer Missionar" der Juden zu internationaler Berühmtheit. Die von ihm unter den Ärmsten der Armen jener Zeit, den ostjüdischen Flüchtlingen und Emigranten, geleistete Bildungsarbeit war in vieler Hinsicht beispielhaft. Sein Sohn Fermin, gelernter Maler und Illustrator, schildert in seinen Kindheitserinnerungen dieses "multikulturelle" Milieu und seine bekannten und weniger bekannten Protagonisten.