Voltaire spricht sich vehement gegen religiösen Fanatismus und Parteienhass, gegen Verfolgung von Andersdenkenden, gegen klerikalen Machtmissbrauch und Aberglauben aus. Aber er meißelt in den fünf Katechismen seine Religionskritik nicht in Stein, sondern öffnet durch Witz und Lebendigkeit Raum für eigenes Nachdenken, das sich von Autoritäten löst.
Autor*innen: Voltaire
Die anarchistische Antikriegsbewegung in den 90er Jahren in Kroatien war der Versuch, sich gegen die Kriegstreiberei der Nationalstaaten zu wehren. Anarchistische Gruppen gaben Informationsmaterial heraus, sie hielten solidarische Verbindungen nach Serbien, unterstützten Kriegsdienstverweigerer und halfen beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern. Angesichts der linken Diskussion um den Ukrainekrieg halten wir den Text für ein wichtiges Zeitzeugnis gegen Krieg und Nationalismus.
Autor*innen: Antipolitika
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Spreemetropole dann zielstrebig zu einer europäischen Hauptstadt der Intelligenz. Saul Ascher schrieb schon 1980 über Berlin zu Beginn des 19. Jahrhunderts: »Berlin war immer der Ort, wo die gekränkte Geistesfreiheit einen Zufluchtsort fand.« Das Buch enthält u.a. Beiträge zu Marx und Bakunin in Berlin.
Autor*innen: Maurice Schuhmann
Das Buch gehört neben Reiseberichten wie „Der Niedergang der russischen Revolution“ von Emma Goldman zu den frühen, wichtigen Zeugnissen jener Phase, als die Revolution zu Gunsten der sich herausbildenden autoritären Staatsmacht erstickt wurde. Steinberg geht auch auf die französischen Jakobiner, auf Robespierre und Danton ein, er zieht eine Linie zu den Bolschewiki. Steinberg hatte Kontakt zu Anarchisten wie Rudolf Rocker, aber auch z.B. zu Franz Pfemfert. Steinberg wurde bereits 1918 von den Bolschewiki verfolgt, entkam nach Berlin und arbeitete dort mit den Anarcho-Syndikalisten zusammen.
Autor*innen: Isaak N. Steinberg
«Gewaltfreier Anarchismus ist keine Politik, bei der man einfach nur Halt macht, kurz bevor es zur Gewaltanwendung kommt. Er verlangt vielmehr eine Revolution anderer Art und anderen Stils: indem man sich jeglicher Macht widersetzt und sie untergräbt, indem man sich jeglichen Machtverhältnissen verweigert und entzieht und indem man Verantwortung für sein Handeln im Zusammenwirken mit anderen übernimmt.»
Autor*innen: Howard Clark
Autor*innen: Martin Murpott
1971 wurde Greenpeace gegründet. 1979 fand die erste von mittlerweile knapp 30 Weltklimakonferenzen statt. Die Grünen sind in Österreich seit 1986 im Parlament fast ununterbrochen aktiv. Fridays for Future und die Letzte Generation tun alles, um die Menschheit wachzurütteln. Und man kann auch wirklich nicht behaupten, dass das Thema Klimawandel in den Medien, in der Politik oder im Kabarett totgeschwiegen wird. Auf die Umweltzerstörung hat das alles ganz offensichtlich relativ wenig Einfluss: Die Treibhausgase nehmen wie die Erderwärmung zu, Gletscher und Artenvielfalt gehen zurück, Wetterextreme werden weltweit mehr … Warum ist das so? Wie hängen Klimaschutz und Klimawandel zusammen? Warum können Umweltzerstörung und Umweltpolitik über Jahrzehnte parallel laufen? Und was haben Kapitalismus und bürgerliche Öffentlichkeit damit zu tun?
Autor*innen: Franz Anton Zauner
Jason Webster bezieht mit seiner Frau ein Haus in den idyllischen Bergen nördlich von Valencia. Vor seiner Türschwelle stößt er auf ein Massengrab aus den Zeiten des Bürgerkriegs. Befremdet über die Reaktionen seines Umfelds und der Behörden auf seine Entdeckung, beginnt er mit eigenen Recherchen. Seine Nachforschungen stoßen zerst auf eine undruchdringliche Mauer des Schweigens, seine dadurch provozierte Hartnäckigkeit aber sehr bald auf Feindseligkeit. Spät begreift er, dass die blutige Vergangenheit Spaniens immer noch dunkle Schatten wirft.
Jason Webster verbindet die Rückschau auf den Bürgerkrieg mit seinen Rechercheerlebnissen – angelsächsische Reise- und Geschichtsschreibung der allerbesten Art: spannend, unterhaltsam, lehrreich.
Autor*innen: Jason Webster
Schriftsteller und Salonredner, Philosoph und Politiker, Mystiker und Pazifist, Liebender und Leidender: Der Dichter und Anarchist Gustav Landauer zählt zu den schillerndsten Gestalten des deutschen Geisteslebens zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Sein Leben kulminiert in jenen sechs Tagen im April 1919, die wie aus der Geschichte gefallen scheinen: Die Tage der Münchner Räterepublik, als die Künstler und Philosophen die Regierungsbänke einnahmen und sich daranmachten, eine neue Gesellschaft auf den Trümmern des Ersten Weltkriegs zu errichten. Erich Mühsam, Ernst Toller, Ret Marut, der später als B. Traven bekannt wurde – und mitten unter ihnen Landauer als »Volksbeauftragter für Volksaufklärung«.
Autor*innen: Wilfried Steiner
Autor*innen: Rita Steininger
Autor*innen: Sebastian Kunze
Wie konnte sich einer der größten Denker des 20. Jahrhunderts im Nationalsozialismus engagieren, wie nah oder fern steht er zum Antisemitismus? Darüber gab es in den letzten beiden Jahren heftige öffentliche Auseinandersetzungen. Dieses Buch dokumentiert den entstandenen Widerstreit: Führende Heidegger-Forscher und andere Protagonisten des Diskurses stellen kurz und prägnant ihre Sicht zu Heideggers politischen Verirrungen dar. Außerdem werden aus der Korrespondenz zwischen Martin und Fritz Heidegger diejenigen Briefe veröffentlicht, in denen sich die Brüder in den 30er und 40er Jahren über gesellschaftliche und politische Themen austauschen.
Autor*innen: Walter Homolka; Arnulf Heidegger (Hg.):