»Was soll man von Erfahrungswissenschaften halten, deren Analysen zeigen, dass ihnen der Schreck über Auschwitz nie in die Glieder gefahren ist?«, fragte Peter Brückner vor 20 Jahren in seinem Einleitungstext zu diesem Buch. Orientiert an Adornos Diktum, dass alles unternommen werde, damit Auschwitz sich nicht wiederhole, analysiert Brückner die Formen von Gewalt, welche die bundesrepublikanische Wirklichkeit auszeichneten und die sich bis heute kaum verändert haben. Vor allem die Analysen gewaltförmiger Beziehungen innerhalb der bürgerlichen Familie – später auf den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs verengt und skandalisiert – zeigen, dass Brückner es versteht, Subjektivität (Biografie, Sozialisation etc.) und Gesellschaft (Politik, Ökonomie, Wissenschaft etc.) zusammenzudenken wie kein anderer Sozialpsychologe. Ein Klassiker der kritischen Sozialpsychologie.
Autor*innen: Peter Brückner
Autoritäre Erziehung und traditionelle Geschlechterrollen gehören in vielen muslimischen Familien zum Alltag. Im Widerspruch zwischen familiärer Loyalität und gesellschaftlichen Erwartungen in Schule und Beruf befinden sich gerade die Jungen in tiefgreifenden Identitätskonflikten. Dadurch stehen sie in Gefahr, sich zu radikalisieren und traditionelle Männlichkeitsnormen massiv überzuinterpretieren.
Autor*innen: Ahmet Toprak