"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, die Mainzer wird geräumt!" Mit diesen Worten wird Osswalt Buss am 12. November 1990 von einer Mitbewohnerin geweckt. Am Abend zuvor hatte er noch in einer Kneipe in der Straße friedlich in seinen Geburtstag hineingefeiert. Den gesetzesfreien Raum nach dem Herbst '89 will keiner aufgeben. Binnen weniger Monate gab es über 100 besetzte Häuser im Ostteil der Stadt. Die teilweise noch vom Krieg zerstörten Häuser gehörten niemand, die Eigentumsverhältnisse waren offen.
Die Bewohner, meist junge Menschen aus Ost und West, haben einen Sommer der Anarchie hinter sich. Zahlreiche Neonazi-Überfälle ließen die Bewohner Verteidigung üben. Kurz nach der Wiedervereinigung soll die Hausbesetzerszene zerstört werden. Zwei Tage liefern sich Polizei, Hausbesetzer und Sympathisanten eine Straßenschlacht. Die Stadt brennt. Im Umfeld demonstrieren Tausende.
Mit einem unverhältnismäßigen Polizeieinsatz werden die Häuser am Morgen des 14. November 1990 geräumt. Er ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Die Polizei verweist auf die Politik, Politiker sprechen von einer reinen Polizeiaktion. Die Räumung der 13 besetzten Häuser in Berlin Friedrichshain war der größte Polizeieinsatz der Berliner Nachkriegsgeschichte und der zweitgrößte Deutschlands.
Wie konnte es passieren, dass eine Straße zwei Tage lang völlig außerhalb jeglicher Kontrolle war? Warum nahmen beide Seiten so viel Risiko in Kauf? Dabei waren neben ca. 500 Hausbesetzern und 3.000 Polizisten zahlreiche prominente Bürgerrechtler und über 10.000 Sympathisanten. Die Ereignisse haben bei den Beteiligten tiefe Spuren hinterlassen. Im Film erzählen mehrere Zeitzeugen von ihren Erlebnissen.
DVD
Die weltbekannten Filmaufnahmen von der Befreiung der Konzentrationslager waren lange die einzigen Dokumente, die der SHOAH im kollektiven Gedächtnis ein Gesicht gaben und den Horror ansatzweise greifbar machten. Doch was wissen wir von den drei Millionen Juden, die auf sowjetischem Boden von den sogenannten Einsatzgruppen aus Polizei und Waffen-SS ermordet wurden? Die Bilder, die bei der Öffnung der sowjetischen Archive rund 60 Jahre nach Kriegsende ans Licht kamen, enthüllen nun das ganze Ausmaß dieses Dramas. Zusammen mit deutschen, litauischen und ukrainischen Aufnahmen erzählen sie vom Holocaust jenseits der offiziellen Geschichtsschreibung und von diesem vergessenen Massenmord am jüdischen Volk.