DVDs zu verschiedensten Themen
Rauch auf den Straßen der chilenischen Hauptstadt Santiago, die Gesichter junger Menschen verdeckt von Gasmasken. Ein schier anarchistisch anmutender Protestaufzug für soziale Gerechtigkeit, opponiert von massiver Polizeigewalt. Es folgt Uganda, wo Unmengen an Plastikmüll in den Gewässern treiben. Ein Protestzug junger Menschen in naturgrünen Oberteilen lässt ihre emotional geladenen Stimmen für den Klimaschutz durch die Stadt hallen. Anschließend leiten schrill dröhnende Polizeisirenen in eine Hongkonger Nacht über. Inmitten der von Neonlicht erleuchteten Gassen eilen Reporter*innen in reflektierenden Westen den brutalen Geschehnissen hinterher. Vereint sind diese Geschehen im Aufruhr der jungen Bevölkerung mit dem Willen, die Gegenwart zu verändern und eine lebenswerte Zukunft zu schaffen.
Autor*innen: Franz Böhm
Paris, 1844, am Beginn der industriellen Revolution: Der 26-jährige Karl Marx lebt mit seiner Frau Jenny im französischen Exil. Als er dort dem jungen Friedrich Engels vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung. Engels weiß, wovon er spricht. Er ist das letzte Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt.
1917 machten sich die russischen Revolutionäre daran, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«, wie es bei Marx heißt. Die Spiel-, Dokumentar- und Trickfilme aus den Jahren 1924 bis 1932 zeichnen das (Wunsch-)Bild der jungen UdSSR: Lebensfrohe, gesunde Arbeiter und Bauern erschaffen eine bessere, humane Gesellschaft. Der Neue Mensch tritt hervor, das Überkommene und Bourgeoise – ob Bürokraten, Alkoholiker oder Obdachlose – soll verschwinden. Mit Witz und Pathos werden in Filmen wie Bett und Sofa oder Der Weg ins Leben sowie zahlreichen Entdeckungen der Alltag und die neuen Familien- und Heldenbilder präsentiert – bevor wenig später der Stalinismus die Utopie zunichtemacht.
Autor*innen: Rainer Rother; Alexander Schwarz (Hg.)
In einem monatelangen Schauprozess wurde eine Gruppe von Tierschützern dem Versuch der Kriminalisierung nach dem sogenannten Mafia-Paragrafen ausgesetzt. Unter großer medialer Beobachtung endete das Verfahren 2013 mit dem vorläufigen Freispruch aller Angeklagten. In DER PROZESS werden die Ereignisse davor, währenddessen und danach im Wesentlichen aus der Sicht der Tierschützer dargelegt.
Johanna Dohnal war die erste Feministin in einer europäischen Regierung: Sie wurde ausgerechnet in einem konservativen Land wie Österreich in den 1970er-Jahren zur Ministerin ernannt. DIE DOHNAL setzt dieser Ikone der österreichischen Politik ein Denkmal und schafft damit eine Identifikationsfigur für heutige und nachfolgende Generationen. Wir finden uns in ihr wieder, in ihren Kämpfen, ihren Siegen, ihrem Scheitern. Ein Film gegen das Vergessen und für eine gleichberechtigte Zukunft.
Autor*innen: Sabine Derflinger
Bruck an der Mur, 1934: Die Sozialisten unter Führung ihres Landesparteisekretärs Koloman Wallisch müssen sich nach erbittertem Kampf ergeben, der Aufstand wird niedergeschlagen. Vor diesem Hintergrund verliebt sich der Fabriksarbeiter Viktor in Paula, die Tochter eines angesehenen Arztes. Die unterschiedliche soziale Herkunft und weltanschauliche Gegensätze - Viktor ist engagierter Sozialist, Paula gehört dem bürgerlichen Lager an - belasten die Beziehungen.
Autor*innen: Michael Scharang
Ein Bauer im Mühlviertel vermacht seinen Nachbarn den Spott, dem Pfarrer den Hohn. Die Knechte kriegen den Hof und vergesellschaften die Landwirtschaft gemeinsam. Eine Geschichte über Emanzipation am reaktionären österreichischen Land vor rund 100 Jahren...
2009 erschoss die Polizei einen 14-jährigen Teenager bei einem nächtlichen Einbruch in einen Supermarkt in einem Vorort von Krems. Inspiriert von diesem wahren Fall greift EINER VON UNS das Lebensgefühl der Jugendlichen in einer österreichischen Kleinstadt auf, skizziert die Logistik eines Lebensmittelgroßhandels, das vage Blühen der Teenagerutopien.
Autor*innen: Stephan Richter
EVERYDAY REBELLION – auf dem ganzen Erdball gärt es, überall verleihen Menschen ihrem Unmut über die bestehenden fatalen Verflechtungen von Wirtschaft, Politik, Macht und Maßlosigkeit Ausdruck. Was haben jedoch „Occupy“, die spanischen „Indignados“ und der „Arabische Frühling“ gemeinsam? Was verbindet die Demokratiebewegung im Iran mit dem Kampf in Syrien? Wo sind die Berührungspunkte zwischen den ukrainischen Oben-ohne-Aktivistinnen von „Femen“ und den oppositionellen Protesten in Ägypten? Die Gründe für den Protest sind in jedem Land ganz unterschiedlich, aber die kreativen gewaltfreien Taktiken sind einander sehr ähnlich und inspirieren sich gegenseitig auf überraschende, nicht selten höchst humorvolle, von kritischem Witz gekennzeichnete Weise.