Alles redet von Flucht und Vertreibung. Aber nicht davon, dass schon vor dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland 150.000 Menschen aus rassischen und politischen Gründen vertrieben wurden. Zu ihrer Erinnerung ein Zentrum zu errichten, steht nicht zur Debatte. Für Conrad Taler dagegen beginnt die Geschichte der Vertreibung nicht mit dem Kriegsende, sondern mit dem Kriegsanfang. Ohne Krieg keine Vertreibung, so seine These. Er selbst entstammt einer antifaschistischen Familie, die von den sudetendeutschen Nazis bedrängt und verfolgt wurde und später wie alle anderen ihre Heimat verlassen mußte. Taler nennt die Verursacher der Vertreibung mit Namen und kritisiert die Vergesslichkeit der heutigen völkischen sudetendeutschen Bewegung.
Buch, 233 Seiten