Die späten dreißiger Jahre in der Sowjetunion: Joseph Stalin und seine Gefolgsmänner begehen mit der Verfolgung, Verhaftung und Exekution der kommunistischen Genossen, die als mutmaßliche Gegner der stalinistischen Herrschaft eingestuft werden, dem Großen Terror, eines der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Hier setzt Serges Roman an und erzählt von Menschen, die diesem Zirkel der Willkür und Gewalt ausgeliefert waren.
Der junge Kostja aus Moskau gelangt in den Besitz eines Colts. Zufällig sieht er nachts Oberst Tulajew vom Zentralkomitee, mitverantwortlich für Massendeportationen und politische Säuberungen. Getrieben von dem Wunsch nach Gerechtigkeit fällt ein Schuss, Tulajew stirbt noch an Ort und Stelle. Kostja läuft durch den Schnee davon und entkommt, erleichtert und mit gutem Gewissen. Mit dieser Tat wird nun in dem repressionsgebeutelten Staat eine Lawine von Ereignissen ungeahnten Ausmaßes losgetreten. Das Zentralkomitee nutzt den Mord, um weitere unliebsame Funktionäre, Parteimitglieder und Genossen loszuwerden. Der Mord wird bald als „der Fall Tulajew“ im ganzen Land bekannt und zeigt als Reaktion eine sich ins Hysterische steigernde bürokratische Untersuchung, die sich bis in die tiefsten Provinzen ausweitet. Keiner ist seiner Funktion oder gar seines Lebens sicher, nicht einmal hochrangige Funktionäre.
Buch, 448 Seiten (Hardcover)