Frauen wird jahrhundertelang Vernunft und politische Handlungsfähigkeit abgesprochen. Ausgeschlossen von gleichberechtigter Teilhabe an Gesellschaft, Wirtschaft und Politik kämpfen Frauen unermüdlich um Anerkennung und Rechte. 1918 wurden diese Kämpfe von Erfolg gekrönt. Die österreichische Frauenbewegung erringt mit der Einführung des Frauenwahlrechts erstmals die völlige Gleichstellung als Bürgerinnen. 1919 ziehen die ersten Frauen in das österreichische Parlament ein und erstreiten in den darauffolgenden Jahrzehnten längst notwendige Gesetze und grundlegende Verbesserungen der Lebensbedingungen für Frauen – und für Männer.
Petra Unger, Kulturvermittlerin und Begründerin der Wiener Frauenspaziergänge, verbindet in dem Buch anhand der Geschichte des Frauenwahlrechts Frauenbewegungs- mit Demokratiegeschichte – von Aristoteles und Thomas von Aquin bis Johanna Dohnal und der Autonomen Frauenbewegung.
Buch, 148 Seiten
Das Buch ist im Kontext der Arbeiten von Erhard Lucas zur “Märzrevolution 1920” entstanden und trägt stark autobiografische Züge. Der Autor gibt Auskunft über seinen Zugang zur Geschichte der Ruhrkämpfe. Das Buch vermag auf empathische Weise zu vermitteln, wie schmerzlich und langandauernd die Opfer waren, die die Arbeiterfamilien für ihren mutigen Kampf für Demokratie und Sozialismus haben erbringen müssen. Im zweiten Teil des Buches spürt Lucas zentrale politisch-ideologische Ursachen auf, die er für dafür verantworlich macht, dass die deutsche Arbeiterbewegung nicht die Kraft entwickeln konnte, die sie im Kampf gegen den drohenden Faschismus benötigt hätte.