Zur Geschichte der anarchistischen Bewegung
Autor*innen: Michaela Kilian
Hamburg nach dem Ersten Weltkrieg: Die Not ist groß, die alte Ordnung zusammengebrochen, groß ist die Hoffnung auf revolutionäre Veränderungen. Für den Kommunismus und die Weltrevolution agitiert enthusiastisch Ketty Guttmann (1883–1967). Aber der Arbeiterbewegung war sie zu feministisch, der bürgerlichen Frauenbewegung zu radikal. In der Arbeiterbewegung musste sie die Entstehung einer neuen Klasse von Funktionären erleben, deren Strategien zu den sozialen Bewegungen und ihrem Gerechtigkeitsgefühl in scharfem Gegensatz standen. Unter der Losung »Los von Moskau« wandte sich Ketty Guttmann 1924 von der KPD ab und schloss sich rätekommunistisch-anarchistischen Gruppen an. Für die offizielle Arbeiterbewegung und ihre Geschichtsschreibung war sie damit zur Unperson geworden; wo existiert auch nur ein Foto von ihr?
Der Band zeichnet Ketty Guttmanns wichtigste Lebensstationen nach, gibt Einblicke in ihren Kampf gegen bürgerliche Sexualmoral und für die Rechte von Prostituierten und beleuchtet ihren Weg zur scharfen Kritikerin des Parteikommunismus der Zwischenkriegszeit. Es ist der Beginn einer Spurensuche, die auch manch Irritierendes aufklären kann.
Autor*innen: Raimund Dehmlow; Thomas Iffert (Hrsg.)
Autor*innen: Aleksandar Nakoff
Der Syndikalismus in Deutschland hatte unterschiedliche Gegner, die sich teilweise die Klinke in die Hände gaben. Neben den jeweiligen Staatsgewalten, den Kirchen und dem Kapital traten vor allem die sozialdemokratischen Zentralgewerkschaften sehr effektiv auf den Plan. Sie stoppten in Eintracht mit Staat und Kapital die Entfaltung syndikalistischer Organisationen. Hinzu kamen kommunistische Anfeindungen und organisationsinterne Streitigkeiten. Dadurch hatten die Nazis leichtes Spiel, die kärglichen Reste der syndikalistischen Arbeiterbewegung zu zerschlagen. Der „Terror der Zentralgewerkschaften“ setzte dem freiheitlichen Sozialismus in Deutschland am meisten zu und schuf erst die Grundvoraussetzungen, die Arbeiterschaft dem Faschismus hilflos auszuliefern.
Autor*innen: Helge Döhring
Autor*innen: FAU Duisburg
Autor*innen: Gabriel Kuhn
Während Namen wie Emma Goldman, Gustav Landauer, Ernst Toller, Rudolf Rocker und Erich Mühsam für die anarchistische Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt sind, ist Fritz Oerter noch immer unentdeckt. Der fränkische Anarcho-Syndikalist stand mit den genannten Zeitgenoss:innen im Austausch, ist für das Vertreten seiner Ansichten im Gefängnis gewesen, wurde von Nationalsozialisten gefoltert und ist infolgedessen 1935 in Fürth gestorben. Trotz der vielen Widrigkeiten ordnet er in diesen hinterlassenen Lebenserinnerungen die verschiedenen Abschnitte seines Lebens ruhig aneinander und schreibt liebevoll über seine Freund:innen (etwa die oben genannten), seine lithografische Ausbildung und die Beziehung zu seiner Partnerin Nanni – wie er es auch über herrschaftslosen Sozialismus tut.
Autor*innen: Fritz Oerter
Autor*innen: Gabriel Kuhn
Autor*innen: Anatole Dolgoff
Autor*innen: Florence Herve (Hg.)
Autor*innen: Arno Maierbrugger; Peter Stipkovics
In dem zweiten Band der Reihe „Machno, Zeugnisse einer Bewegung“ kommt der maßgebliche Initiator dieser breiten Bewegung im Osten der Ukraine zu Wort. Einer Bewegung, die ihren Anfang im nach der Russischen Revolution von 1917 beginnenden Bürgerkrieg hatte und die bis zum Ende desselben eine bedeutende Rolle auf dem Gebiet der Ukraine spielen sollte.
Autor*innen: Valentin Tschepego (Hg.)