Bereits seit 2012 baut die mehrheitlich kurdische Bevölkerung im Norden des Landes, allen voran die kurdische Frauenbewegung, eine neue, radikal-demokratische Gesellschaft auf. Dieser Aufbruch ist ein Kind des Krieges, so wie die meisten Revolten und Revolutionen, in dessen Tradition er steht: von der Pariser Kommune über die Oktoberrevolution bis hin zum Aufstand der Zapatistas. Erst der Krieg um Syrien schuf den nötigen Handlungsspielraum, der es den Menschen in syrisch-Kurdistan ermöglicht, gegen ein Leben in Knechtschaft aufzubegehren. Und der Krieg der Kurd*innen gegen den IS machte ihren Kampf weltweit bekannt. Jetzt, wo sich ein mögliches Ende des Syrien-Krieges abzeichnet, muss die Freiheitsbewegung Kurdistans ihre Erfolge konsolidieren und möglichst viel davon auch gegen den syrischen Machthaber Assad durchsetzen.