Wie scharf auch die Polemik später gewesen sein mag, so muß doch daran erinnert werden, daß Marx vorher und über Jahre hinaus Bakunin Achtung und Freundschaft entgegengebracht hat. 1853 zeigt sich Marx in mehreren Briefen lebhaft besorgt, zu dementieren, daß er, auch nur objektiv gesehen, an der Verleumdungskampagne gegen Bakunin teilgenommen hat: "Uquhart hat einen Artikel verfaßt, in dem er Bakunin verdächtigt, weil dieser erstens Russe und zweitens Revolutionär ist".
Sicherlich, am 6. Juli 1848 hatte sich die von Marx geleitete "Neue Rheinische Zeitung" zum Organ der Anschuldigungen gegen Bakunin gemacht (angeblich hatte George Sand für Bakunin kompromittierende Briefe). Aber am 3. August, d.h. sofort bei Empfang des Dementis, wurde dieses in der Zeitung veröffentlicht; Marx fügt Ende des gleichen Monats hinzu, er habe "bei seiner Durchreise durch Berlin Bakunin gesehen und seine alte Freundschaft mit ihm erneuert".
Am 16. Oktober des gleichen jahres übernimmt die Rheinische Zeitung die Verteidigung Bakunins, und im Februar 1849 veröffentlicht sie an zentraler Stelle einen Artikel, der mit den Worten beginnt: "Bakunin ist unser Freund!"
Broschüre, 40 Seiten
„Wir sind Russen, Gott ist mit uns“, so geht eine russische Militärhymne. Im maroden Russland ahndet man nach irgendeiner nationalen Idee, um nach außen hin handlungsfähiger zu werden, sich von der Knechtschaft durch fremde Mächte zu befreien und endlich einen eigenen zivilisatorischen Weg zu gehen. Die Annexion der Krim sei die Wiederaneignung des für orthodoxe ChristInnen heiligen Bodens, die Militäroperation in Syrien – gar der heilige Krieg gegen das Böse schlechthin; man auferlegt sich innenpolitisch „geistige Fesseln“, was so viel heißen soll, dass kaum ein repressiver, reaktionärer Gesetzesvorschlag ohne eine wie auch immer geartete Bezugnahme auf höhere, religiöse Werte auskommt. Da kommt die Russische auf ihre Kosten und darf als Staatsmonopol für höhere Werte auftreten.
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