Die Höhe, wo ich mich am liebsten niederließ, war nicht der höchste Gipfelpunkt, wo man Platz nimmt wie ein König auf dem Thron, um die zu seinen Füßen hingestreckten Weiten seines Reiches zu betrachten. Ich fühlte mich wohler auf der nächsthöheren Erhebung, von wo mein Blick zugleich über niedrigere Flanken schweifen konnte, um dann Grat um Grat die hohen Wände emporzusteigen zu der in Himmelsblau getauchten Spitze. Dort musste ich das Gefühl von Stolz nicht unterdrücken, das mich auf dem Scheitelpunkt des Berges unwillkürlich überkommen hätte, sondern gönnte meinen Augen das Vergnügen, sich sattzusehen am Anblick des Schönen, das Schnee und Felsen, Wälder und Weiden mir boten. Ich verweilte auf halbem Wege zwischen den Sphären von Erde und Himmel und fühlte mich frei, ohne einsam zu sein. Nirgendwo sonst ergriff mein Herz ein so süßes Gefühl des Friedens.
Buch, 143 Seiten
Überall dröhnt die Werbung: Ändere Dein Leben und Du änderst die Welt! Nachfrage regelt das Angebot! Ethische Geldanlagen, Kaufen mit gutem Gewissen usw. Warum aber wird die Welt nicht besser, sondern nur der Bio-, Fahrrad- und Solarladen zu einem Kommerztempel? Das Buch widerlegt die These von der großen Verbraucher_innenmacht und zeigt, dass es um mehr geht als sich mit der Rolle des Bezahlenden im Kapitalismus zufrieden zu geben.
Während Staaten Probleme schaffen, die nur mit ihrer Hilfe gelöst werden können, legt Desert anschaulich Lösungsansätze abseits von Naturschutzprogrammen dar. Der Blick auf neue Perspektiven bleibt positiv: Er zeigt, was es bedeutet, Anarchist*in und Umweltschützer*in zu sein, wenn weder die globale Revolution noch weltweite Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen. Das Setzen von kurzfristigen Zielen und die gegenseitige Unterstützung sind nur zwei der zahlreichen Vorschläge, die das Buch zu einer anregenden und motivierenden Lektüre machen.
Der Sammelband vereinigt verschiedene Aufsätze, die sich dem Verhältnis von Anarchismus und Geschlechterverhältnissen widmen. Thematisiert werden u.a. die Positionen Pierre Joseph Proudhons und Gustav Landauers, die Rolle der Frauen der Pariser Kommune, Theorie und Praxis der sexuellen Revolution bei Emile Armand, die Patriarchatskritik Elisee Reclus’ sowie die Geschlechterbilder in der Literatur des Spanischen Bürgerkrieges oder bei den Mujeres Libres.