Die Broschüre widmet sich dem Versuch einer kritischen Analyse der Ursachen von und des Umgangs mit psychischen Erkrankungen im neoliberalen Kapitalismus, insbesondere im Nachgang der tiefen Krise von 2008f.
Der Text beschäftigt sich mit dem Anstieg psychischer Erkrankungen im Kontext e iner Umstrukturierung kapitalistischer Vergesellschaftung, insbesondere der Verheißungen einer neoliberalen Arbeitswelt und der Allgegenwärtigkeit von Leistungsanforderungen an die Einzelnen.
Neben einem individualisierenden Blick auf psychische Erkrankungen schlägt er eine gesellschaftstheoretische Einordnung psychischer Krisen vor.
Broschüre, 32 Seiten
Hirschfeld kritisiert ohne Nostalgie die neoliberalen Entwicklungen in der Sozialen Arbeit, macht sie ›kritisch‹ in Praxis und Reflexion und entwickelt Perspektiven für eine emanzipatorische Soziale Arbeit.
Das Buch zeichnet juristische und inhaltliche Kontinuitäten des psychiatrischen Maßregelvollzuges aus (vor-)faschistischen Zeiten bis heute nach, ordnet aktuelle Entwicklungen in die gegenwärtige Rechtsentwicklung der Republik ein und zeigt, wie viel Umsatz in dieser Sektion des Sicherheitsbusiness gemacht wird. Es durchbricht das Informationsmonopol der Mainstreampsychiatrie und lässt Betroffene mit eigenen Beiträgen zu Wort kommen.
Formulierten in den 1960/70er Jahren noch außerparlamentarische Linke und ihr verbundene Psychiater_innen eine radikale Kritik an der Institution Psychiatrie, wurde im Anschluss daran die Kritik hauptsächlich von Betroffenen getragen und in die Praxis übersetzt. Heute findet Psychiatriekritik selbst im bürgerlichen Mainstream statt. Diese reibt sich allerdings lediglich an den aktuell in den Katalog aufgenommenen Diagnosen und den Interessen der Pharma-Industrie. Eine radikale Gesellschafts- und Machtkritik, wie sie die Alte und Neue Antipsychiatrie enthält, lässt sie jedoch vermissen.