Ausgewählte Texte. 1869-1871
„Je mehr ich Bakunin studiere, erfasse ich seine große revolutionäre Klarheit und die Tiefe seines sozialen Verständnisses. Ich glaube, daß er selbst in unseren Reihen nicht hinlänglich gewürdigt wird. Man sieht in ihm gewöhnlich einen großen Revolutionär, einen Rebell von Ausnahmsgröße, dessen Geist von Freiheitsliebe glühte, und der nach Aktion dürstete. Er besaß tatsächlich diese charakteristischen Züge, aber sie erschöpfen sein Wesen keineswegs. Bakunin stellt die seltene Kombination eines philosophischen Geistes und revolutionärer Intuition vor, die ihm die richtige und gründliche Beurteilung von Lage und Verhältnissen ermöglichte, und die von innigster Zielbewußtheit und unbeugsamem Willen gestützt war.“ Alexander Berkman (1926)
„Staat, Erziehung, Revolution“ versammelt zentrale Texte des bekannten Anarchisten Michael Bakunin, in denen dieser ein breites Spektrum unterschiedlichster Thematiken behandelt: Von geschichtsphilosophischen Fragestellungen, seiner Interpretation der Lehre Darwins, der historischen Einschätzung der Bourgeoisie über Bakunins Stellungnahmen zu Streiks, Genossenschaften, sowie den großen Fragen von „Staat“ und „Religion“. Bereits ins Deutsche übersetzte Texte wurden dabei überarbeitet, die Arbeiten „Über Genossenschaften“ und „Das Staatsprinzip“ erstmalig ins Deutsche übersetzt.
Beigefügt sind außerdem ein ausführlicher Stellenkommentar, sowie eine 250seitige Einleitung, in der Bakunins Denken und seine historische Tätigkeit in jener Zeit behandelt werden. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Philippe Kellermann
Inhalt: An die Genossen der Internationalen Arbeiter-Assoziation von Le Locle und La Chaux-de-Fonds (1869) - Der Doppelstreik von Genf (1869) - Organisation und Generalstreik (1869) - Über Genossenschaften (1869) - Die vollständige Bildung (1869) - Drei Vorträge vor den Arbeitern des Tals von St.Imier im Schweizer Jura, Mai 1871 (1871) - Die Commune von Paris und der Staatsbegriff (1871) - Das Staatsprinzip (1871)
Buch, 487 Seiten
Marter, Bestrafung, Disziplin, Gefängnis – das sind die vier großen Themen in Michel Foucaults erfolgreichem und fesselndem Buch über die Geburt des Gefängnisses, mit dem er eine schonungslose Inventur der Entwicklung der Gefängnis- und Bestrafungsstrukturen seit Mitte des 19. Jahrhunderts vornimmt und die modernen Gesellschaften als »Disziplinargesellschaften« ausmacht.
Anarchistische Interventionen versammelt repräsentative Artikel aus der über 50 Jahre dauernden Tätigkeit des bedeutenden italienischen Anarchisten Errico Malatesta (1853-1932). In ihrer klaren Sprache, dabei aber nie simplifizierend, sind sie nicht nur stilistisch vorbildhaft, sondern legen zudem Zeugnis über diesen hochangesehenen Querkopf der anarchistischen Bewegung ab, der sich zu allen zentralen Themen des klassischen Anarchismus (u.a. Organisation, Gewalt, Syndikalismus, Revolution) eigenständig äußerte. Themen, die auch heute noch die unseren sind.
Vom Sklavenwiderstand bis zum Jiu-Jitsu der Suffragetten, vom Aufstand im Warschauer Ghetto bis zu den Black Panther und den Queer-Patrouillen zeichnet Elsa Dorlin in ihrem preisgekrönten Buch eine Genealogie der politischen Selbstverteidigung nach. Diese Geschichte der Gewalt wirft ein neues Licht auf die Definition der modernen Subjektivität und die zeitgenössische Sicherheitspolitik. Sie führt zu einer Neuinterpretation der politischen Philosophie, in deren Rahmen Hobbes und Locke mit Frantz Fanon, Michel Foucault, Malcolm X, June Jordan und Judith Butler in ein faszinierendes Streitgespräch geraten.