Polyamorie und philosophische Praxis
"Die andere Beziehung" geht von der Erkenntnis aus, dass die schnell und stetig wandelnde Gesellschaft immer neue Fragen zur Beziehungsführung aufwirft, welche die Philosophische Praxis unter ganz anderen Blickwinkeln betrachten kann und möchte, als dies in Alltagsgesprächen oft der Fall ist. Das Interesse der AutorInnen gilt dabei insbesondere der Infragestellung bestehender Beziehungsmodelle. Unter Berücksichtigung diverser philosophischer Zeitzeugen (Michel Foucault, Anthony Giddens, Karl Lenz, Judith Butler etc.) erörtern sie insbesondere die Frage, ob und unter welchen Bedingungen verschiedene Formen von Liebesbeziehungen denkbar und realisierbar sind. Sie richten dabei ihr Augenmerk auf den Begriff der Liebesbeziehung, d.h. neben so offenkundigen Themen wie der Sexualität, Eifersucht etc. wird der Blick auch auf die Behandlung ethischer Fragen des "richtigen" Umgangs miteinander gelenkt, die schließlich in dem Versuch endet, eine universelle Beziehungsethik zu formulieren.
"Die andere Beziehung" ist das vorläufige Ergebnis einer Reihe von gemeinsamen Workshops und Veranstaltungen, die Imre Hofmann und Dominique Zimmermann zum Thema "Alternative Modelle von Liebesbeziehungen" abgehalten haben. Dabei stellten sie Kritik und Input der Teilnehmenden immer wieder ihren eigenen Thesen gegenüber und erarbeiteten ihr Buch somit in einer Vorgehensweise, die exemplarisch für ein praktisches Verständnis moderner Philosophie sein dürfte.
Buch, 156 Seiten
Heft 17: Schwerpunkt - Das schmutzige Leben!
Das traditionelle Beziehungskonzept von zwei Menschen, die sich ein Leben lang im Herzen, im Bett und im Geiste genügen, ist in der heutigen Zeit nicht mehr für alle passend. Denn jeder Mensch hat viele verschiedene Bedürfnisse, die ein einziger Partner oft nicht erfüllen kann. Die Öffnung einer Beziehung ist eine flexible Alternative, wenn man mehr als einen an seinem Leben teilhaben lassen will.
Liebe und Sex machen glücklich – darum sollte jeder so viel wie möglich davon haben. Und zwar nicht nur mit einem Partner. Die Beziehungspioniere Dossie Easton und Janet Hardy zeigen, wie man erfolgreich – und moralisch einwandfrei – polyamor leben kann. Wichtig dabei: offene Kommunikation, emotionale Ehrlichkeit und die richtige Verhütung.
In der heutigen Gesellschaft genießt die Monogamie als Beziehungsmodell eine wenig hinterfragte Monopolstellung. Doch schon lange hat sich das romantische Ideal »ewiger Liebe« als unrealistisch erwiesen und ist einer eher ernüchternden Praxis der »seriellen Monogamie« gewichen. Ohne die Illusion, es könne nur eine einzige wahre Liebe geben, wird der Sinn von »Treue« aber fragwürdig. Warum muss eine alte Liebe enden, wenn eine neue beginnt?
Heft 15: Die Tausend Gesichter der Liebe