Meine umfangreiche Auswahl von Büchern und Broschüren zu den verschiedensten Themenbereichen - Gesamtübersicht.
„Heißer Herbst“, soziale Wut, gar Aufruhr aufgrund von Verarmung – was für die einen ein Schreckgespenst ist, kann für jene, die eine soziale und radikale Änderung der Verhältnisse anstreben, nur wünschenswert sein. Der Sammelband liefert die Darstellung von 20 Jahren sozialen Widerstands gegen Verarmung.
Autor*innen: Anne Seeck, Peter Nowak, Gerhard Hanloser, Harald Rein (Hg.)
Das vorliegende biografische Lexikon – es umfasst 634 Eintragungen – erlaubt einen vertieften Zugang zur Geschichte des deutschen Rätekommunismus. Die hier zusammengetragenen biografischen Daten und Einblicke in das Denken der aufgespürten Akteur:innen können das Verständnis für diese kurzzeitig bedeutende Strömung der deutschen Arbeiterbewegung fördern.
Autor*innen: Philippe Bourrinet
„Spuren der Solidarität“ bietet einen seltenen Einblick in den Lern- und Diskussionsprozess aktiver Gewerkschafter*innen und betrieblich Aktiver. Die Texte sind überwiegend im Umfeld der weltweiten Basisgewerkschaft Industrial Workers of the Wolrd (IWW) entstanden und beinhalten Geschichten, Analysen und Strategiedebatten aus einer Handvoll verschiedener Länder. Darin beschreiben sie vergangene und aktuelle Organisierungskampagnen, wie es ist, zu gewinnen und zu verlieren und wie sich daraus ein systematisches Bildungsprogramm entwickelte, das heute erfolgreich den Kern betrieblicher Organisierung in den weltweiten Sektionen der IWW darstellt.
Autor*innen: Ada Amhang, Levke Asyr, Montel Nickelberry, Mark Richter (Hg.)
Die militärische und politische Führung in Moskau entfesselte im Februar 2022 den verheerendsten Landkrieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Dem kriegerischen Handeln der russischen Eliten lagen wohl ökonomische, innenpolitische und imperiale Erwägungen, aber ebenso chauvinistische Überzeugungen zugrunde. Die Ukraine sollte sich entweder komplett dem Machtanspruch und der Autokratie Moskaus unterwerfen – oder gewaltsam von der Landkarte radiert werden.
Autor*innen: Roman Danyluk
Postkoloniale Theorien prägen derzeit den globalen Kultur- und Wissenschaftsbetrieb. Was als Versuch begann, den spezifischen Erfahrungen in kolonial geprägten Gesellschaften Rechnung zu tragen, ist zur großen Erzählung einer Kritik des »westlichen Verständnisses« von Vernunft und legitimer politischer Ordnung mutiert. Trotz aller Beschwörung von Komplexität wird dabei das Motiv der »Kolonialität« zum Hauptkriterium von Geschichtsbetrachtung, philosophischer Reflexion und Sozialkritik erklärt. Das Bild, das prominente Vertreter dieses Ansatzes von Antisemitismus und Holocaust einerseits, Judentum und Zionismus andererseits zeichnen, weist systematische Verzerrungen auf: Unterschiedliche Formen und Radikalitätsgrade der begrifflichen Einebnung oder Verharmlosung von Antisemitismus, der Relativierung der Shoah sowie der Dämonisierung Israels.
Autor*innen: Ingo Elbe
Im Leben wie im Denken so radikal wie kaum ein zweiter, sind Élisée Reclus' politische, anthropologische und ökologische Schriften aktueller denn je. Nach der Freiheit des Menschen strebend, lehnt er alle Autoritäten außer derjenigen der Vernunft ab und wusste schon vor 150 Jahren, dass die Menschheit auf Gedeih und Verderb ein Ganzes mit dem Planeten bildet. Mitten in der Entstehungsphase der Moderne sieht er ihre ökologische Krise voraus und regt zur Erfindung neuer solidarischer Beziehungsformen an, die über die Menschen hinaus auch die Tiere und Pflanzen einschließen. Während Reclus dabei die ökologischen und sozialen Verheerungen seiner Gegenwart anprangert, feiert er im gleichen Atemzug und allen Widerständen zum Trotz die Fortschritte der Freiheit und die Entstehung neuer Lebens- und Sozialmodelle.
Autor*innen: Élisée Reclus, Andreas Gehrlach (Hg.), Stephan Zandt (Hg.)
Der Überfall der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1200 Menschen ermordet und etwa 5000 weitere schwer verletzt wurden, war das brutalste antisemitische Pogrom seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Auf den Straßen der westlichen Welt wurde das Massaker, das der Zivilbevölkerung gegolten hatte, bisweilen unverhohlen bejubelt. Damit markiert dieses Datum auch eine Zäsur für die Debatten um Antizionismus und Identitätspolitik, denn das „progressive“ Milieu, das unentwegt einen antirassistischen Anspruch einfordert, beschweigt nicht nur die Motive hinter dem Massenmord, sondern akzeptiert die unmittelbare Aufforderung zur Zerstörung des jüdischen Staates.
Autor*innen: Vojin Saša Vukadinovi? (Hg.)
Ein Feminismus der Gegenwart muss in der Lage sein, die Kämpfe und Forderungen aller bisherigen feministischen Bewegungen und Theorien zu verstehen und anzunehmen. Ein moderner Feminismus muss weiterhin die Gleichberechtigung von Frauen fordern, ebenso aber queere und trans Kritik berücksichtigen. Er muss die Idee von Geschlecht als biopolitischem Instrument vereinen mit den Kämpfen, die die Dominanz von Cisgender infrage stellen. Die intersektionalen Perspektiven von Schwarzem und dekolonialistischem Feminismus, der sein weißes Pendant als Elitefeminismus betrachtet, der seine Kämpfe auf Kosten marginalisierter und ausgebeuteter Körper austrägt, und der Ökofeminismus, der versteht, dass die Ausbeutung der Natur mit der Ausbeutung von Frauen einhergeht: Diese scheinbar unterschiedlichen Positionen müssen radikal zusammen gedacht und angewandt werden.
Autor*innen: Chiara Bottici
Climate Engineering, also das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Diese Entwicklung sollte in der Bewegung für Klimagerechtigkeit dringend diskutiert werden! Annette Schlemm geht es um eine gesellschaftspolitische Einschätzung dieser Vorhaben – und das führt gerade aus der Perspektive globaler Gerechtigkeit zu starken Zweifeln an deren Sinnhaftigkeit. Es wird Zeit, dass wir uns kritisch einmischen, sonst werden zur angeblichen »Rettung des Planeten« neue Machtstrukturen installiert, die viel gefährlicher sind als die eingesetzten technologischen Mittel.
Autor*innen: Annette Schlemm
Derzeit ist in Mitteleuropa eine nationalistische und militärische Formierung zu erleben, wie es sie seit 1945 nicht mehr gab. »Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!« ist trotz alledem der Ausgangspunkt dieses Buches. Deshalb ist dieses Buch erstens antifaschistisch – und wirft aus dieser Perspektive einen genauen Blick auf die Ukraine. Es ist zweitens antimilitaristisch und betrachtet deshalb Waffen als Teil des Problems und nicht als Teil der Lösung – auch dann, wenn es um legitime nationale Selbstverteidigung geht. »Nur Lumpen werden überleben« ist drittens staatskritisch – und stellt deshalb anstelle von Fragen nach »angemessenen Militärstrategien« oder der Staatsdiplomatie die Perspektive der antimilitaristischen Bewegungen und Individuen in den Mittelpunkt.
Autor*innen: Gerald Grüneklee
1971 wurde Greenpeace gegründet. 1979 fand die erste von mittlerweile knapp 30 Weltklimakonferenzen statt. Die Grünen sind in Österreich seit 1986 im Parlament fast ununterbrochen aktiv. Fridays for Future und die Letzte Generation tun alles, um die Menschheit wachzurütteln. Und man kann auch wirklich nicht behaupten, dass das Thema Klimawandel in den Medien, in der Politik oder im Kabarett totgeschwiegen wird. Auf die Umweltzerstörung hat das alles ganz offensichtlich relativ wenig Einfluss: Die Treibhausgase nehmen wie die Erderwärmung zu, Gletscher und Artenvielfalt gehen zurück, Wetterextreme werden weltweit mehr … Warum ist das so? Wie hängen Klimaschutz und Klimawandel zusammen? Warum können Umweltzerstörung und Umweltpolitik über Jahrzehnte parallel laufen? Und was haben Kapitalismus und bürgerliche Öffentlichkeit damit zu tun?
Autor*innen: Franz Anton Zauner
Denn bisherige Wege, den Kapitalismus über den Staat zu bändigen oder zu überwinden, sind gescheitert. Deshalb sucht dieses Buch nach neuen Wegen in eine solidarische Gesellschaft. Bei Commons, in denen bereits heute selbstorganisiert jenseits von Markt und Staat Bedürfnisse verhandelt und befriedigt werden. Bei sozialen Bewegungen, die das Bestehende in Frage stellen und solidarische Beziehungen aufbauen. Und bei alltäglichen Kämpfen in Betrieben, Stadtteilen und Küchen, in denen Menschen sich dagegen auflehnen, dass ihr Leben von Kapital und Patriarchat bestimmt wird. Doch oft zerschellen diese Ansätze an der Totalität des Kapitalismus, in dem nicht Alles für Alle gilt, sondern Alle für die Kapitalakkumulation. Was bedeutet es also, Revolution nicht als Eroberung der Macht, sondern als Commonisierung der Welt zu begreifen.
Autor*innen: Indigo Drau, Joanna Klick