"In diesem Sinne entfachte sie den Glauben an die Unvermeidlichkeit der Diktatur unter jenem Teil der sozialistischen Arbeiterschaft, der bereits jedes Vertrauen zu der Sozialdemokratie verloren hatte. Ihr geräuschvoller Protest gegen die reaktionären Maßnahmen der Regierung trugen von Anfang an den Stempel der Unaufrichtigkeit und Heuchelei auf sich, denn man kann sich nicht mit ehrlichem Herzen für die Verteidigung der Freiheit einsetzen, wenn man selbst die Diktatur, das heißt die Aufhebung jeglicher Freiheit, erstrebt. Jedes Ziel verkörpert sich in seinen Mitteln. Der Despotismus der Methode entspringt stets dem Despotismus des Gedankens. Die Diktatur, welche die deutschen Kommunisten seit Jahren erstrebten, kam denn auch, aber sie kam von der anderen Seite und brachte sie selbst mit unter die Räder.
Es ist kein Zweifel für jeden ehrlichen Beobachter der heutigen Lage und der Ursachen, die sie herbeigeführt haben, daß das Jonglieren mit absolutistischen Begriffen im sozialistischen Lager nicht bloß die Widerstandskraft der sozialistischen Bewegung in vielen Ländern und besonders in Deutschland gebrochen, sondern auch der faschistischen Reaktion geistig Vorschub geleistet hat und noch leistet: Denn der Sozialismus wird frei sein oder er wird nicht sein!"
Broschüre, 66 Seiten
Am 21. Dezember 1975 stürmen sechs Terroristen unter der Leitung von »Carlos« gewaltsam den Konferenzraum der OPEC-Hauptgeschäftsstelle in Wien und nehmen siebzig Minister als Geiseln. Drei Menschen kommen ums Leben, die Terroristen entkommen nach Algerien. 23 Jahre später stellt sich der bis dahin untergetauchte Hans-Joachim Klein freiwillig der Polizei. Nach einem spektakulären Prozess kommt er für fünf Jahre in die Hochsicherheitsgefängnisse von Frankfurt und Stuttgart und lebt erst seit 2003 wieder in Freiheit in der Normandie.