Eingeleitet und kommentiert von Philippe Kellermann. Die vorliegende Textsammlung hat ihren Ursprung in der Lektüre von Rudolf Rockers Johann Most-Biografie.
„Ich habe bis jetzt außer in den Zeitungen, nicht eine einzige Person gefunden, die nicht mit Berkmann sympathisirt und ich denke, daß mancher amerikanische Arbeiter die Anarchisten jetzt mit ganz anderen Augen ansieht, als zur Zeit, wo so viel über Bomben und Dynamit geschwatzt und geschrieben wurde. Wir müssen bereit sein, für unsere Sache zu leiden und sind wir es nicht, nun so laßt uns schlafen gehen. Glauben Sie wirklich, daß ein Mann, der bereit ist, für die Sache zu sterben, durch ‚Parteirücksichten‘ beeinflußt werden kann? Müssen wir eine Parteiversammlung abhalten und einen Parteibeschluß abwarten, ehe wir irgend eine That des Widerstandes unternehmen dürfen?“ (Saverio Merlino)
„Daß Merlino lauter Leute traf, die mit dem Attentäter von Pittsburg sympathisiren, kommt einfach daher, daß er sich unter sehr wenig Menschen bewegt, welche obendrein größtentheils verhältnismäßig frisch eingewanderte Anarchisten sind, die den Kopf voller Illusionen haben. [...] Zu sagen: wenn wir die Thäterei in Amerika verwerfen, dann könnten wir uns ebenso gut den Staatssozialisten oder gewöhnlichen Politikern anschließen, ist absurd, denn wenn der Anarchismus hierzulande auf Nichts angewiesen wäre, als auf die Propaganda der That, dann könnte er sich nur gleich verziehen, hat man doch bis jetzt noch wenig von Thaten gemerkt und die Aussicht für die Zukunft ist ebenfalls sehr schwach. Abgeschmackt ist es auch, uns nachzureden, wir predigen Gesetzlichkeit und Unthätigkeit. Wir warnen einfach vor einer Politik des Selbstmords.“ (Johann Most)
Broschüre, 111 Seiten
Dieses Hauptwerk des bekannten Anarchisten Alexander Berkman erschien erstmals unter dem Titel “The ABC of Communist Anarchism” im Jahre 1928 in Berkmans Exil in Paris. Seither wurde es in viele Sprachen übersetzt und immer wieder aufgelegt. Noch heute gilt es als eine der klassischen Einführungen in den kommunistischen Anarchismus. Auch wenn sich in den fast 90 Jahren seit dem Erscheinen des Textes vieles in der Welt geändert hat, ist es doch auf der anderen Seite immer wieder verblüffend, wie aktuell die Berkmans Kritik an Staat und Kapital auch heute noch daher kommt.