Kunst, Kultur und Kulturkritik
Augusto Boal - Erfinder der international anerkannten Methode des Forumtheaters und des Theaters der Unterdrückten. Auf seinen Reisen um die Welt war er unter anderem eine Inspiration für LehrerInnen, PsychotherapeutInnen, GefängnisinsassInnen, SchauspielerInnen und SozialpädagogInnen, aber immer auch für politisch Aktive. Augusto Boal war sowohl Visionär als auch Kind seiner Zeit: dem Brasilien der Militärdiktatur und der Repression, der Pädagogik Paulo Freires und der Widerstandsbewegungen.
Autor*innen: Augusto Boal
In den 1980er Jahren wird Kunst und Kampf (KuK) mit der Gestaltung von Plakaten in der antifaschistischen Bewegung bekannt. Das Projekt verfolgt einen kollektiven Ansatz, der jedoch immer auch individuelle Züge trägt. Das Buch streift dabei die Geschichte der Jugendzentrumsbewegung, erzählt von den Autonomen und der Antifa, von umgestürzten Denkmälern, spektakulären Demonstrationen, der Herstellung von illegalen Plakaten und Zeitungen und warum die Doppelfahnen der Antifaschistischen Aktion heute von links gegen rechts wehen.
Autor*innen: Bernd Langer
In den 1970er-Jahren gründeten sich in Mexiko verschiedene KünstlerInnen-Kollektive, die ihre ästhetische Praxis auf ganz unterschiedliche Weise in einen politischen Kontext stellten. Diese Kollektive prägten die künstlerische Produktion dieses Jahrzehnts nach den Protesten von 1968 entscheidend. Gruppen wie Grupo Proceso Pentágono, Grupo Suma, Grupo Mira, No Grupo u. a. knüpften ihre Arbeit eng an die zeitgenössischen sozialen Bewegungen. Sie entwarfen dabei ein neues Verhältnis zwischen Kunst und Politik, das sich sowohl vom längst staatstragend gewordenen Muralismus als auch vom individualistisch-konsumistisch geprägten Kunstfeld abgrenzte.
Autor*innen: Jens Kastner
Da gegebene Machtverhältnisse immer auch symbolischer Macht bedürfen, um sich aufrechtzuerhalten, sind sie angewiesen auf die Verbreitung herrschaftsstabilisierender Bilder, Texte, Filme und Geschichten. Genauso kann Kunst aber auch zur Destabilisierung von Herrschaftsverhältnissen beitragen, zur kritischen Auseinandersetzung mit der Kolonialität von Macht, Wissen und Sein. In Machtschaffend gehen Theater-, Film-, Kunst- und Literaturschaffende der Frage nach, von wem welche Kunst verstanden werden will und mit welchen künstlerischen Mitteln sich hegemoniale Perspektiven im Theater, im Film, in der Literatur irritieren lassen. Den Essays ist jeweils ein kurzes Zitat bedeutender Vordenker*innen wie Angela Davis, Gayatri Chakravorty Spivak oder James Baldwin vorangestellt, von dem sich die Autor*innen in ihrem Nachdenken über die Beziehung von Kulturproduktionen und Herrschaftsverhältnissen haben inspirieren lassen.
Autor*innen: Anna Sabel, Verband binationaler Familien und Partnerschaften (Hg.)
Das große A im Kreis, auf die Mauern jeder Stadt dieser Welt gesprayt, verlässt seine Nischen. Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Popmusik und anderen Wirkungsfeldern stoßen nicht mehr auf Unverständnis, wenn sie sich zum Anarchismus bekennen - und sie tun das umso mehr, seit die aktuelle weltweite Krise nicht nur den gewohnten »Sozialstaat«, sondern auch die Institutionen der parlamentarischen Demokratie entsorgt. In Österreich haben zu dieser Renaissance NonkonformistInnen wie Dieter Schrage beigetragen. Wie kaum einer verkörperte er die Brücke zwischen Hoch- und Subkultur, zwischen Parlamentarismus und antiparlamentarischer Opposition, zwischen »Poesie und Disziplin« (wie sich Walter Benjamin die Bandbreite eines Revolutionärs vorstellte).
Autor*innen: Robert Sommer
What is the relation of art to the practice of radical politics today? Strike Art explores this question through the historical lens of Occupy, an event that had artists at its core. Precarious, indebted, and radicalized, artists redirected their creativity from servicing the artworld into an expanded field of organizing in order to construct of a new—if internally fraught—political imaginary set off against the common enemy of the 1%. In the process, they called the bluff of a contemporary art system torn between ideals of radical critique, on the one hand, and an increasing proximity to Wall Street on the other—oftentimes directly targeting major art institutions themselves as sites of action.
Autor*innen: Yates McKee
Autor*innen: Peter Peterson (Hg.)
Autor*innen: Peter Peterson (Hg.)
Autor*innen: Jens Kastner
„Warum ich aufgehört habe, Merch für eine Revolution zu machen, die nicht passiert.“ ist ein schwindelerregendes Essay über Kunst, Aktivismus und Überleben. Dieser innerhalb weniger Tage niedergeschriebe innere Monolog fängt mehr als zwei Jahrzehnte voller wertvoller Erfahrungen und herber Enttäuschungen ein und verknüpft das Aufwachsen in einer d.i.y.-Familie mit geschätzten und gefragten Qualitäten sowohl in gegenwärtigen Subkulturen als auch im Neoliberalismus. Es ist eine sehr persönliche Betrachtung auf den Kampf um einen Lebensunterhalt als autodidaktische*r und professionelle*r Künstler*in innerhalb alternativer Strukturen und wie nahe (selbst-)Ausbeutung und Ernüchterung gehen und treffen können.
Autor*innen: Yori Gagarim