Meine umfangreiche Auswahl von Büchern und Broschüren zu den verschiedensten Themenbereichen - Gesamtübersicht.
Was bedeutet es, trans zu sein? Die spanische Philosophin Elizabeth Duval über Biologie und Begriffe, Geschlechtsidentität und Gender-Neuplatonismus – und die Zukunft der Linken: ein brillanter Essay, streitbar, aber nicht unversöhnlich.
Autor*innen: Elizabeth Duval
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist in vielen muslimischen Gemeinschaften noch immer stark tabuisiert. Gläubige insistieren dabei auf der Unvereinbarkeit zwischen einer religiösen und einer sexuellen und/oder geschlechtlichen Identität, wie sie ihrer konservativ ausgerichteten Auslegung des Korans entspricht. Aus dieser Situation ergibt sich ein vielfacher Bedarf an Unterstützung und seelsorgerischer bzw. rechtlicher Beratung, der die Anlaufstelle Islam & Diversity (AID) seit März 2020 in ihrer Arbeit nachkommt. Der Sammelband Liebe ist halal soll eine Grundlage für die queer-muslimische Community schaffen. Dabei verbindet die liberale Ausrichtung der Ibn Rushd-Goethe Moschee auf einzigartige Weise die muslimische Perspektive mit der dringenden Notwendigkeit, Strukturen zu kritisieren, die Queerfeindlichkeit in islamischen Gemeinschaften fördern.
Autor*innen: Carolin Leder, Tugay Sarac, IBN Rushd-Goethe Moschee (Hg.)
Es geht um Männer. Da aber auch Männer nicht als Männer zur Welt kommen, sondern dazu gemacht werden, handelt das Buch von Gender, Macht und Sex. Es geht also um die Koordinaten, in denen sich Männlichkeit – in unterschiedlichen Formen – entwickelt. Die verschiedenen Ausprägungen werden in diesem Buch mit historischen und kulturellen Beispielen und anhand sexueller Praktiken, Orientierungen und Begehrensformen sichtbar gemacht.
Autor*innen: Sebastian Schädler
Autoritäre Erziehung und traditionelle Geschlechterrollen gehören in vielen muslimischen Familien zum Alltag. Im Widerspruch zwischen familiärer Loyalität und gesellschaftlichen Erwartungen in Schule und Beruf befinden sich gerade die Jungen in tiefgreifenden Identitätskonflikten. Dadurch stehen sie in Gefahr, sich zu radikalisieren und traditionelle Männlichkeitsnormen massiv überzuinterpretieren.
Autor*innen: Ahmet Toprak
"Der Kampf um Wald und Weide" ist eine Wirtschafts- und Sozialgeschichte des ländlichen Grundeigentums in Österreich. Geschrieben hat sie Otto Bauer 1925 als Grundlage für ein sozialdemokratisches Agrarprogramm. Er schildert darin die Entwicklung des Zugangs zu Grund und Boden, die Geschichte der Allmenden und Gemeinschaftsgüter. Er fordert eine am Gemeinwohl orientierte Sozialisierung von Wäldern und Großbetrieben, die Erhaltung kleinbäuerlichen Eigentums und Wirtschaftens, sowie die Wiederbelebung, Ausweitung und Demokratisierung der Commons.
Autor*innen: Otto Bauer
Vor zehn Jahren setzte die MS Sea-Watch von Lampedusa aus Segel, für sichere Fluchtrouten und universelle Bewegungsfreiheit. Teils in enger Kooperation mit dem Staat, teils in offener Konfrontation, eilte die »No Borders Navy« seither zehntausenden Menschen zu Hilfe. Doch trotz aller Manöver bleibt #SafePassage ein uneingelöstes Versprechen; das Mittelmeer ein Todesstreifen, der jährlich mehr Menschenleben fordert. Ein Aktivist der ersten Stunde schaut zurück auf Geschichten der Flucht und Fluchthilfe nach Europa, auf symbolträchtige Rettungsschiffe, ihre Einsätze und deren Kriminalisierung.
Autor*innen: Chris Grodotzki
Am 16. Juni 1953 begannen Bauarbeiter in der Berliner Stalinallee einen Streik, der sich rasch zu einer Massenbewegung ausweitete. Die DDR-Führung wertete den Aufstand als vom Westen gesteuerten »faschistischen Putschversuch«. Die Bundesrepublik interpretierte ihn als Beweis für den Widerstand gegen das kommunistische Regime und erklärte den 17. Juni später zum »Tag der deutschen Einheit«. Demgegenüber analysiert Cajo Brendel die Ereignisse um den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR aus der Perspektive des künftigen Klassenkampfes. Dabei verweist Brendel auf historische Beispiele wie den Ruhrkampf 1920 und die Arbeiterkämpfe in Asturien 1934, um zu zeigen, dass revolutionäre Bewegungen immer dann scheitern, wenn sie über den spontanen Protest hinaus keine langfristigen Strukturen der Selbstverwaltung aufbauen, um auf diesem Wege eine ökonomische Alternative zu Kapitalismus und Staatssozialismus zu schaffen.
Autor*innen: Cajo Brendel
Das Buch »Was ist Sozialismus?« von L. L. Men analysiert die wirtschaftlichen und politischen Strukturen sogenannter „sozialistischer“ Staaten aus einer marxistischen Perspektive. Im ersten Teil untersucht der Autor, inwiefern Länder, die sich als sozialistisch bezeichnen, tatsächlich kapitalistischen Mechanismen unterliegen. Dabei legt er dar, dass trotz staatlicher Kontrolle über Produktionsmittel die grundlegenden Prinzipien des Kapitalismus – insbesondere die Wertproduktion und die Verteilung über den Markt – weiterhin bestehen. Im zweiten Teil betrachtet das Buch die Russische Revolution von 1917 bis 1921 und deren Entwicklung hin zur Konterrevolution. L. L. Men argumentiert, dass die Bolschewiki es versäumten, ein ökonomisches Programm umzusetzen, das eine wirkliche Überwindung kapitalistischer Strukturen ermöglicht hätte. Anhand historischer Ereignisse wie der Niederschlagung des Kronstädter Aufstands zeigt er, wie sich die Revolution letztlich gegen ihre ursprünglichen Ziele richtete.
Autor*innen: L. L. Men
Mitten im Ersten Weltkrieg und im Hinblick auf den revolutionären Kampf gegen den Krieg und für die Weltrevolution entwickelt Henriette Roland Holst in ihrer Schrift »Die Kampfmittel der sozialen Revolution« ein leidenschaftliches Plädoyer für den Vorrang der geistigen vor der physischen Gewalt. Diesem Plädoyer liegt keineswegs ein naiver Sozialpazifismus zugrunde, sondern eine realistische Lösung des Dilemmas der sozialen Revolution in der Gewaltfrage.
Autor*innen: Henriette Roland Herbst
»Die revolutionäre Massenaktion« von Henriette Roland Holst, 1918 unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs und der Russischen Revolution geschrieben, ist eine zentrale Analyse der kollektiven Kampfformen des Proletariats gegen die Herrschaft des Kapitals. Im Gegensatz zur reformistischen Sozialdemokratie, die auf parlamentarische Umgestaltung setzt, zeigt Roland Holst die revolutionäre Massenaktion als organische Entwicklung des Klassenkampfes.
Autor*innen: Henriette Roland Holst
Die arbeitende Bevölkerung unterwirft sich den Entscheidungen von Politik und Konzernen, obwohl sie es ist, die die Gesellschaft am Laufen hält. Warum akzeptieren so viele Menschen eine Weltordnung, die gegen ihre Interessen arbeitet? Warum lehnen sie sich nicht auf, sondern verteidigen oft sogar das System, das sie beherrscht?
In »Die Grundlagen der sozialen Revolution. Band 2: Das falsche Bewusstsein« geht Anton Pannekoek genau dieser Frage nach. Seine Antwort: Die Herrschaft des Kapitals beruht nicht nur auf Zwang, sondern wird von Ideologien begleitet, die das Denken der Menschen prägen. Diese Ideologien – das »falsche Bewusstsein« – erschweren es denen, die mit ihrer Arbeit den vorhandenen Reichtum schaffen, die gegen sie gerichtete Politik zu durchschauen und zugleich ihre eigene kollektive Stärke zu erkennen.
Autor*innen: Anton Pannekoek
Schon vor dem Ersten Weltkrieg analysierte Pannekoek, wie Kapital und Staat die arbeitenden Menschen in Abhängigkeit halten und über ihre Köpfe hinweg wirtschaftliche und politische Entscheidungen treffen. Pannekoek propagierte demgegenüber die Selbstverwaltung: Arbeiterräte, in denen diejenigen, die die Arbeit machen, auch über Produktion und Verteilung entscheiden.
Autor*innen: Anton Pannekoek