Kritische Philosophie
Indem es den »Wert« ins Zentrum menschlichen Handelns stellt, ist Die falsche Münze unserer Träume das Gegenstück zu David Graebers Bestseller Schulden. Die ersten 5000 Jahre. Ob in der Anhäufung von Reichtum oder in dessen bewusster Zerstörung, ob altruistisch gewendet, ob als Geschenk oder im Gabentausch: um das, was Wert ausmacht, bilden sich Gesellschaften und Machtbeziehungen. Graeber benennt damit das Kernproblem gegenwärtiger Sozialtheorien, die im Angesicht des Neoliberalismus und der alles dominierenden Marktideologie Schiffbruch erlitten haben. Mit Karl Marx und Marcel Mauss zeigt er, dass Projekte des Kulturvergleichs notwendig revolutionäre Vorhaben sind – und dass es ihm schon in diesem frühen Werk um nichts Geringeres geht, als die Grundlagen unserer Denkweise auf den Kopf zu stellen.
Autor*innen: David Graeber
Autor*innen: Janine Böckelmann; Frank Meier (Hg.)
Autor*innen: Giorgio Agamben
Judith Butler und Athena Athanasiou im Gespräch: Die Diskussion kreist um diejenigen, die Land, Staatsbürgerschaft, Besitz verloren haben, jene, die der Zugehörigkeit zur Welt beraubt sind. Was bedeutet dieser prekäre Verlust in einer von der Logik des Besitzes beherrschten kapitalistischen Welt? Kann er zur Quelle des Widerstands werden und politische Antworten geben auf Entrechtung und Enteignung, auf den Entzug der Grundbedingungen des Lebens schlechthin?
Autor*innen: Judith Butler; Athena Athanasiou
Autor*innen: Michel Foucault
Autor*innen: Peter Schaber
In Zeiten von Krieg und Barbarei unternimmt Simone Weil den Versuch, die Grundprinzipien der Menschlichkeit und der Zivilisation neu zu bestimmen. Als Grundkategorie des Menschseins gilt ihr die »Verwurzelung«, womit sie die reale, aktive und natürliche Teilhabe eines Menschen an einer Gemeinschaft beschreibt.
Autor*innen: Simone Weil
Autor*innen: Michael Foucault
»Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken.« Dieser Satz von Marx und Engels galt lange als linker Gemeinplatz. Selbst die Naturwissenschaft, das haben postkoloniale und feministische Forschungen nachdrücklich gezeigt, ist nicht frei von herrschaftlichen Vorannahmen und Interessen. Linke Kritik bezog sich dementsprechend auch auf die Wissenschaft im Kapitalismus. Aktuelle Entwicklungen lassen Zweifel aufkommen, ob dies heute noch selbstverständlich ist: In der Klimabewegung und anlässlich der Covid-19-Pandemie wenden sich auch Linke an die Wissenschaft im Singular, nicht zuletzt um sich von esoterischen Spinner:innen und rechten Klimawandel- bzw. Corona-Leugner:innen abzugrenzen. Die Wissenschaft aber gibt es nicht – das sollte spätestens seit ihren Verstrickungen in die NS-Vernichtungsmaschinerie, die Produktion von Atomwaffen und in die Legitimierung patriarchaler und kolonialer Verhältnisse klar sein. Der Band lotet deshalb die Aktualität emanzipatorischer Wissenschaftskritik aus.
Autor*innen: Martin Birkner (Hg.)
Die beim Untergang des Ostblocks verkündete Mär vom ›Ende der Geschichte‹ ist einer multiplen Krise des Kapitalismus gewichen und die gepriesene liberale Demokratie befindet sich in einer existenziellen Notlage. Beides nützt – trotz aller linken Protestbewegungen – vor allem der alten und neuen Rechten. Um diesem Drama zu begegnen, wird es Zeit, nicht nur über Utopien zu diskutieren, sondern auch über politische Ziele und darüber, wie sie realisiert werden können.
Autor*innen: Selbsthilfegruppe Ei des Kommunismus (SEK)
Autor*innen: Sonja Eismann; Anna Mayrhauser (Hg.)
Ist eine geschützte Demokratie noch eine Demokratie? Warum überlässt die Politik wichtige Entscheidungen dem Recht und den (Bio-)Wissenschaften? Was hat das Recht mit dem Leben zu tun? Dieser Fragenkreis aus dem Werk Giorgio Agambens hat sich seit der ersten Auflage des Einführungsbandes von Eva Geulen erweitert. Die vollständig überarbeitete Neuauflage trägt dem Rechnung, indem sie die zwischenzeitlich in deutscher Übersetzung erschienenen Texte erläutert und die Darstellung um Agambens Auseinandersetzung mit einer theologischen Genealogie der Ökonomie (u.a. »Profanierungen«, »Was ist ein Dispositiv?« und »Die Beamten des Himmels«) ergänzt.
Autor*innen: Eva Geulen