Tolstoi (1828 - 1910), der weltbekannte russische Dichter, beschäftigte sich intensiv mit Fragen der Bildung und Erziehung. Er entwickelte hierbei eine antiautoritäre Pädagogik, die aus heutiger Sicht als eine libertäre Reformpädagogik beschrieben werden kann. Im ersten Teil des Bandes werden an Hand von Originalschriften Tolstois pädagogische Schriften dargestellt. Im zweiten Teil die Konzeption und Rezeption der libertären Volksbildung Tolstois. Herausgegeben und kommentiert von Ulrich Klemm
Buch, 156 Seiten
Kritik an Pädagogik und Erziehung gibt es, seitdem diese Form des Generationenverhältnisses besteht. Einan radikalen Ansatz hierzu liefern die Ergebnisse der Anarchisten und Anarchistinnen, die primär gesellschaftspolitisch argumentieren und konsequneterweise die Pädagogik als eine staatstragende Einrichtung definieren. Die Flugschrift zeichnet die Entwicklung dieser Auseinandersetzung im anarchistischen Kontext nach und formuliert Perspektiven und Forderungen einer libertären Antipädagogik.
Für Ivan Illich ist die Schule das wirksamste Instrument zur Vorbereitung der Kinder auf ein entfremdetes Leben unter Leistungs- und Konsumdruck. Nicht zuletzt deshalb zählt er die uns geläufige Institution "Schule" zu den primären Ursachen für die Ausbreitung sozialer Ungleichheiten. Doch beläßt es Illich nicht bei dieser provokanten Feststellung, die, 1972 erstmalig in Deutschland veröffentlicht, eine Welle der Empörung und dauerhafte Diskussion auslöste. Ziel eines guten Bildungswesens müsse vielmehr sein, allen, die lernen wollen, zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens Zugang zu vorhandenen Möglichkeiten zu gewähren...