Bücher zu Geschichte und Aktualität der radikalen Linken
Autor*innen: Gerd Hübel
Dieses Werk von Joni D. liest sich wie ein Roman, aber ein »realistischer« Roman, muss man sagen. Realistisch, weil es sich darauf konzentriert, die Entwicklung der autonómos darzustellen. Ein schöner Versuch, die Historiker:innen davon abzuhalten, die Fiktion und das Offizielle zu »historisieren« und sich darauf zu konzentrieren zu lernen und zu enthüllen, dass viele Menschen Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht haben, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Charaktere mit sehr klaren Prinzipien, die sich durch das Buch ziehen: die »Machthaber:innen« zu besiegen, aber nicht, um sie zu ersetzen, [sondern] um auf eine andere Art zu leben.
Autor*innen: Joni D.
»Haftantritt ausgesetzt« erzählt die authentische Geschichte eines Antifaschisten, der sich nicht hat brechen lassen. Nach einer zehnmonatigen Untersuchungshaft im Knast Stammheim, beschließt Karl 2013, nachdem ihm weitere Jahre hinter Gittern drohen, unterzutauchen und in die Illegalität ins Exil zu gehen.
Autor*innen: Smily
Autor*innen: autonome a.f.r.i.k.a. gruppe
Eine soziale Umwälzung passiert nicht einfach so. Sie ist das Ergebnis der Arbeit engagierter AktivistInnen, die für eine Welt der Gerechtigkeit und des Friedens kämpfen. Aktionen für soziale Gerechtigkeit gut vorzubereiten, ist der Schlüssel zum Erfolg. Dieses Handbuch führt Erfahrungen von gewaltfreien Kampagnen in verschiedenen sozialen Zusammenhängen und unterschiedlichen Ländern der Welt zusammen.
Autor*innen: War Resisters' International (Hg.)
Autor*innen: Laika
Lothar Schmid dokumentierte den Häuserkampf im Berlin der 1980er Jahre. Die Bilder erzählen, wie sich gegen die Kahlschlagsanierung im Kiez Widerstand organisiert. Sie zeigen aber auch die Verläufe der Konfliktlösung. Wie können Erfolge der damaligen Zeit heute verteidigt werden? Was lässt sich Ausverkauf und Event-Kultur entgegnen?
Autor*innen: Lothar Schmid
Autor*innen: Unsichtbare (Hg.)
Ricardo ist 1986 in Dresden geboren. Er war unter anderem in der Graffiti-, HausbesetzerInnen- und Antifaszene aktiv. Dies führte zu ständiger staatlicher Repression und mehreren Knastaufenthalten. Als Schwarzer Mensch war er zusätzlich ständigem Rassismus ausgesetzt. Im Jahr 2014 entschloss er sich, um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen, Deutschland zu verlassen. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2017 in Moçambique, anfangs in der Illegalität und später im Exil. Dieses Buch ist der Versuch von GefährtInnen und FreundInnen, eine Auseinandersetzung zum Thema Flucht, Exil und Illegalität zu führen.
Autor*innen: gata preta
Ein neuer Begriff macht die Runde: Identitätspolitik. Kritiker:innen werfen dieser vor, mehr als Antidiskriminierungspolitik zu sein. Sie rücke Sonderinteressen in den Vordergrund und arbeite dabei mit starker und oft moralisch unterfütterter Selbstinszenierung. Gesellschaftlicher »Gemeinschaftssinn« ginge flöten, das »Normale« und die »Mehrheiten« fänden keine Beachtung mehr, klagen konservative Beobachter:innen. Mittlerweile wird »Linkssein« in der Wahrnehmung der Mehrheitsgesellschaft mit einer Vielzahl von Identitätspolitiken gleichgesetzt : mit dem Post-Feminismus der Queer Politics oder dem Antirassismus der People of Colour, mit einer Politik von und für sexuelle oder ethnische Minderheiten.
Autor*innen: Gerhard Hanloser (Hg.)
Identitätspolitik bedeutet, sich über die eigene Identität als beispielsweise Afroamerikanerin, Jude, Frau, Lesbe oder Arbeiter zu definieren – und bestenfalls auch zu organisieren und für die eigenen Rechte einzutreten. Doch obwohl diese Form der Identitätspolitik die Basis zahlloser sozialer Bewegungen bildete, wurde sie spätestens durch die Queer und Postcolonial Theory radikal infrage gestellt und als vereinheitlichend und ausschließend abgelehnt. Doch die Bezugnahme auf identitäre Kategorien wird nicht nur theoretisch heftig herausgefordert, sondern inzwischen auch innerhalb der Linken als geradezu konterrevolutionär scharf kritisiert: Identitätspolitik schade dem Klassenkampf, so die Argumentation. Denn die Kämpfe um Anerkennung kultureller Differenzen würden vom zentralen und universell zu führenden Kampf gegen soziale Ungleichheit nur ablenken.
Autor*innen: Jens Kastner; Lea Susemichel