Dieser Text unternimmt den Versuch, von einer anarchosyndikalistischen und libertärkommunistischen Warte aus die konkreten materiellen Bedingungen zu bestimmen, unter denen der Kampf für die Emanzipation der Menschheit notwendigerweise zu führen ist. Dabei durchstreift er die Geschichte und Tradition des antiautoritären Linksradikalismus und versucht von den Ideen und Konzepten des Anarchismus wie des Marxismus diejenigen herauszuarbeiten, die noch heute für eine proletarische Emanzipationsbewegung von Bedeutung sind. Er stellt dabei der umfassenden und unverzichtbaren Herrschaftskritik des Anarchismus die gründliche marxistische Gesellschaftsanalyse zur Seite. Es ist an der Zeit, die alten Gräben zwischen Anarchismus, Syndikalismus und (libertären) Marxismus endlich zu überwinden, um gemeinsam die Fundamente der kapitalistischen Industriegesellschaften einzureißen. Die Befreiung der Menschheit wird jedoch ohne die Emanzipation der Lohnabhängigen, Erwerbslosen und Besitzlosen nicht möglich sein. Solange die soziale Frage, das heißt die Klassenfrage, nicht gelöst ist, können wir nicht von einer freien Gesellschaft sprechen.
Deswegen muss der antiautoritär-materialistischen Analyse der tatsächlichen gesellschaftlichen (Produktions)Verhältnisse ein politisch-wirtschaftlicher Klassenkampf folgen, der sich gegen die Arbeitsgesellschaft, den Ökonomismus und einen unkritisch-produktivistischen Fortschrittsglauben richtet.
Broschüre, 32 Seiten
Malatestas Schrift „Anarchie“ erschien erstmals 1909 in deutsch und ist bis heute die einzige größere Arbeit geblieben, die übersetzt worden ist. Sie ist keine prophetische Beschreibung einer zukünftigen Gesellschaft, kein Programmentwurf, kein Manifest und auch keine banale Gebrauchsanweisung oder eine Lebenshilfe für politische Fragen. In der vorliegenden Broschüre verarbeitet er seine Ideen und Vorstellungen in einer Weise, die teils simpel anmuten mag, die jedoch in ihrer Phantasie, Genauigkeit der Analyse und in ihrer auf aktuelle theoretische und praktische Probleme zutreffenden Art für uns heute Anregungen geben kann.
Die weiße Arbeiterklasse, rechte Gefahren und linker Widerstand. Erfahrungen aus den USA. „Es gibt sehr wenige analytische und noch weniger praktische Ansätze, die einerseits ehrlich sind, was die Rolle und das Bewusstsein der weißen Arbeiterklasse anlangt, und andererseits an dem Ziel festhalten, weiße Arbeiter*innen in revolutionäre Bewegungen zu inkludieren.“