Geschichte der ArbeiterInnenbewegung usw.
Sie wollten den Frieden und wurden von allen im Stich gelassen: von Gewerkschaften, Parteien und von Politikern. Im Januar 1918 traten in München ca. 8.000 Menschen der Munitions- und Waffenindustrie in den Streik. Allen voran: Kurt Eisner und Sarah Sonja Lerch. Durch Generalstreik wollten sie Frieden, aber sie wurden bespitzelt, eingeschüchtert, Monate lang in Untersuchungshaft genommen, an die Front geschickt. Knapp 20 dieser bisher unbekannten Frauen und Männern setzen Cornelia Naumann und Günther Gerstenberg mit ihrem Lesebuch ein Denkmal. Sie veröffentlichen zum ersten Mal die Verhaftungs- und Verhörprotokolle dieser mutigen Menschen und ihre erschütternden Biografien, zum Teil mit Fotos und Originalen der Signalements, versehen mit einem einleitenden Vorwort und einem Glossar.
Autor*innen: Cornelia Naumann; Günther Gerstenberg (Hg.)
Tagebuch der Hölle erzählt in autobiographischen Zügen die Geschichte der Komintern (1919–1943), der sowjetisch dominierten Nachfolgeorganisation der 1. Internationale und gehört zu den grossartigsten Schriften einer verlorenen Generation europäischer Revolutionäre. Jan Valtin interessiert sich schon in jungen Jahren für Politik und nimmt 1923 aktiv am Hamburger Aufstand teil. Danach reist er als agitierender Seemann auf den Weltmeeren und unterzieht sich 1925 einer Kaderschulung in Leningrad. Als Agent der Komintern koordiniert er weltweit Gewerkschaften der Matrosen und Seemänner. In den damaligen Zeiten vor der Erfindung des Luftverkehrs und des Internets ein Schlüsselfaktor zum Transport von Nachrichten, Propaganda, Waffen und Personen. Er übernimmt Aufträge zur Disziplinierung abtrünniger Parteigruppen und anderer Feinde der Sowjetunion und sitzt in der USA drei Jahre wegen Mordversuch im Gefängnis. Als er Anfangs der 1930er Jahre nach Deutschland zurückkehrt geht der Wirbel aber erst richtig los...
Autor*innen: Jan Valtin
Autor*innen: Carola Dietze
Autor*innen: Gavin Walker (Editor)
Autor*innen: Vera Broido
Die Auseinandersetzung mit der franquistischen Diktatur ist im spanischen Staat ein neues Phänomen. Bis ins Jahr 2000 wurde diese Vergangenheit weitestgehend ignoriert, marginalisiert und verdrängt: ins Private oder ins Exil. Zurückzuführen ist dies maßgeblich auf die franquistische Repression und das dadurch erzeugte Angstklima sowie den Pakt des Schweigens des Postfranquismus. Die zentralen Forderungen der erinnerungspolitischen Bewegung lauten Würde, Wahrheit, Erinnerung und Gerechtigkeit.
Autor*innen: Silke Hünecke
„In den kommenden Jahren werden alle relevanten Fragen auf die eine hinauslaufen: Seid ihr für oder gegen die Aktionen und das Programm der ungarischen Arbeiter?“ (Cornelius Castoriadis)
Autor*innen: Cornelius Castoriadis
Herrschaftsmisstrauen ist in Zeiten von Corona suspekt geworden. Wo Schamaninnen neben Reichsbürgern demonstrieren, wird Querdenken zum Albtraum. Dabei gerät schnell das politische Potenzial von Misstrauen aus den Augen. Als internalisierte Gegenherrschaft trägt es wesentlich zur demokratischen Kontrolle bei. Und als Praxis der Unherrschaft wirkt es der Verhärtung von Herrschaft entgegen. Während Gegenherrschaft zum Repertoire des Liberalismus gehört, ist Unherrschaft eine unideologische Form des Anarchismus. Auf der Grundlage von Fallmaterial aus dem Kaukasus werden Wege skizziert, Misstrauen in politisches Engagement zu überführen. Florian Mühlfried erweitert in diesem engagierten Essay Denkhorizonte und lädt ein, politische Formen jenseits der aktuellen Ordnungen neu zu denken.
Autor*innen: Florian Mühlfried
Im alten Österreich wurden jene Adeligen, die zu einer schweren Kerkerstrafe oder zum Tode verurteilt wurden, zwangsläufig entadelt. Im vorliegenden Buch werden die Adelssuspensionen der sieben letzten Jahre der Monarchie – zweieinhalb davon in Friedens-, der Rest in Weltkriegszeiten – dargestellt. In dieser Zeit wurden 39 Adelige zu einer schweren Kerkerstrafe und vier zum Tod durch Erhängen bzw. Erschiessen verurteilt. Ihre Erlebnisse geben einen guten Einblick in die Methoden der Gaunerei in der späten franzisko-josefinischen und der kurzen Karlschen Ära, in die Staatsgewalt, die Gesetzgebung und in die Rechtssprechung. Sie verdeutlichen aber auch die Verdorbenheit, Schlechtigkeit und den Eigensinn mancher Abkömmlinge aus vornehmen Häusern.
Autor*innen: Georg Fingerlos
Im Dezember 1987 wird Ingrid Strobl, Journalistin und Autorin, in ihrer Kölner Wohnung festgenommen, nach §129a StGB – Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Sie hatte einen Wecker der Marke Emes Sonochron gekauft, für einen Bekannten, wie sie sagte, der sie darum gebeten hatte. Dieser Wecker wurde als Zeitzünder bei einem Sprengstoffanschlag der »Revolutionären Zellen« auf ein Lufthansagebäude verwendet, bei dem ein Sachschaden entstand. Mit dem Anschlag wurde gegen die Abschiebepraxis von Asylsuchenden protestiert, was Ingrid Strobl befürwortete. Sie weigert sich, den Namen des Bekannten zu nennen, und bleibt in Untersuchungshaft.
Autor*innen: Ingrid Strobl
Autor*innen: Josef Kliche
Pirates have long been stock figures in popular culture, from Treasure Island to the more recent antics of Jack Sparrow. Villains of all Nations unearths the thrilling historical truth behind such fictional characters and rediscovers their radical democratic challenge to the established powers of the day.
Autor*innen: Marcus Rediker