Feuilletons aus der Arbeiter-Zeitung vom Oktober 1906
Die Arbeit, schreibt Max Adler, ist eine Last, eine Notdurft, nicht mehr und nicht weniger. Um mit Lafargue zu reden: nicht das Recht auf Arbeit, sondern das Recht auf Faulheit ist die eigentliche Forderung des Sozialismus, auf jene Faulheit oder Muße, die allein auch die Mutter der Musen, der Künste und der Wissenschaft ist.
Adler versucht als Vertreter des radikalen Flügels der Sozialdemokraten eine Rehabilitation von Stirners Einzigen, der im Verlauf der modernen Geistesgeschichte höchst unterschiedlich bewertet wurde. Stirners Verhältnis zum Proletariat, seine Auffassung von Egoismus und die Diffamierung seines Werks als Auswuchs kleinbürgerlichen Radikalismus wird in dem Buch ebenso endlich wieder in die Diskussion eingebracht wie Stirners ambivalente Haltung zur kommunistischen Idologie.
Edition Wilde Mischung, Band 2 (1992)
Buch, A6, 60 Seiten
In den Weltmarktfabriken Chinas, dem Zentrum der globalen Industrieproduktion, arbeiten Millionen von MigrantInnen. Sie wollen der ländlichen Armut entkommen und erhoffen sich in der Stadt ein besseres Leben. Dort finden sich viele in einer prekären Situation zwischen Fließband und Wohnheim wieder - und leisten zunehmend Widerstand. Im Perlflussdelta, dem industriellen Zentrum Südchinas, dokumentierten und analysierten chinesische AktivistInnen jahrelang die Streiks. Sie interviewten WanderarbeiterInnen, die an Streiks teilgenommen oder diese angeführt hatten, um die innere Dynamik, die Organisierungsformen und die eingesetzte Kampftaktik der Streiks zu verstehen.